Michael Sassen

Listenplatz Nr. 12

Ich habe am 14.04.1979 das Licht der Welt erblickt. Meine Eltern haben mir den damals, wie heute, meistvergebenen Namen der Welt gegeben: Michael. Und da beim Nachnamen wenig Wahlmöglichkeiten bestanden, wurde daraus Michael Sassen. 41 Jahre später schreibe ich diese Zeilen vom Küchentisch unseres Hauses, das meine Frau und ich seit 2018 im Euler-Quartier bewohnen. Bis zur Geburt unserer ersten Tochter vor einigen Wochen habe ich als Interimsmanager in der IT- und Bankenbranche gearbeitet. Interimsmanager werden immer dann geholt, wenn es kurzfristig einen Personalengpass zu überbrücken gilt. Das kann mit oder ohne Mitarbeiterverantwortung sein, ist aber garantiert immer mit einer steilen Lernkurve verbunden. Der Übergang zur Unternehmensberatung ist dabei häufig fließend, also etwas Knowhow mitzubringen schadet sicherlich nicht. Meine letzten Projekte haben sich allesamt um Testmanagement von Softwareentwicklung und Digitalisierung gedreht. Themen, die sicherlich auch nach meinen 12 Monaten Elternzeit noch hochspannend und aktuell sein werden.

 

Bei den Grünen bin ich seit Ende 2020. Wie so oft im Leben, führt die Verkettung von – in diesem Fall – glücklichen Umständen zu den spannendsten Ergebnissen. Denn eigentlich hatten wir uns nur daran gestört, dass die Stadt es zwar ganz toll fand auf dem ehemaligen Euler-Gelände ganz viele Wohnungen und Häuser zu bauen, doch sich um ein adäquates Verkehrskonzept offensichtlich wenig Gedanken gemacht hatte. Also habe ich mich der Bürgerinitiative Tempo-30 angeschlossen. Hier durfte ich dann zum ersten Mal Bekanntschaft mit dem unangenehmen Umgangsstil des inzwischen abgewählten Bürgermeisters und der politischen Mehrheit seiner Heimatpartei machen. Doch nur darüber zu meckern, hilft ja nix. Oder wie mein kleiner, grüner Freund zu sagen pflegt: „Wenn Du Dich beschweren willst, dann häng Dir doch Gewichte um!“

 

Also ist die einzig logische Schlussfolgerung: Ich muss Politik in meiner Heimatstadt mitgestalten. Und das geht am besten im Parlament. Deshalb kandidiere ich am 14.03.2021 bei der Kommunalwahl für die Stadtverordnetenversammlung. Dass ich als Nicht-Politiker den politischen Betrieb direkt vollumfänglich durchblicke, das garantiere ich nicht. Hier hilft aber sicherlich eine gewisse Lernkurve weiter. Doch eins kann ich garantieren: Dass ich meine Mitbürger, für die ich mich dort ehrenamtlich engagiere, nicht so behandeln werde, wie ich es selbst erfahren habe.