Grüne gedenken der Kirchbergmorde

In den letzten Kriegstagen im März 1945 ermordeten Mitglieder der Gestapo im Wald am Kirchberg zwölf Menschen, die im Bensheimer Gestapo-Gefängnis inhaftiert waren. An diese sogenannten Kirchbergmorde erinnert die Grüne Liste Bensheim (GLB) an ihrer traditionellen Gedenkfeier am Volkstrauertag.

In diesem Jahr wird der gebürtige Bensheimer und langjährige Fuldaer Oberbürgermeister Dr. Wolfgang Hamberger die Rede zur Erinnerung an die Mordopfer der Nationalsozialisten halten. Hamberger hat diese Verbrechen unweit seines Elternhauses in der Bismarckstraße als 14-Jähriger mitbekommen. Diese Ereignisse haben ihn nie wieder ganz losgelassen. In seinem Buch „Faszination Amerika, Biografie einer Freundschaft von der NS-Zeit bis heute“ (2005) erzählt er, wie er das Kriegsende in Bensheim erlebt hat.

„Wir sind froh, dass wir mit Dr. Hamberger den Kontakt knüpfen konnten und dadurch erstmals einen Zeitzeugen als Gastredner für unsere Gedenkfeier gefunden haben“, teilt Doris Sterzelmaier, GLB-Fraktionsvorsitzende, mit.

Die GLB lädt alle Interessierten zur Teilnahme an der Gedenkfeier am Sonntag, 19. November, ein. Treffpunkt ist um 10:30 Uhr am Bismarckbrunnen in der Ernst-Ludwig-Straße. Von dort geht es in einem gemeinsamen Gang über den Brunnenweg zum Mahnmal der Gedenkstätte im Wald. Auf dem Weg wird Dr. Hamberger zuerst die Ereignisse von damals schildern, wie er sie erlebt hat. Am Mahnmal wird er anschließend die Gedenkrede halten. Musikalisch umrahmt wird die Feierstunde von Hannelore Schmanke und ihren Schülerinnen.

„Als Grüne laden wir seit vielen Jahren zur Gedenkveranstaltung ein, weil wir damit ein Zeichen gegen Gewalt und Krieg in der Welt setzen wollen. Ein Zeichen, das uns aufruft, für die Würde jedes Menschen einzutreten“, sagt GLB-Sprecher Michael Krapp.