Vortrag der GLB über die Vorteile einer biologischen Landwirtschaft für Mensch und Tier

Die Produktion von Bio-Lebensmitteln in Deutschland kann die rasant wachsende Nachfrage immer weniger befriedigen. Dies war eine der Aussagen beim Vortrag zum Thema „Vorteile einer biologischen Landwirtschaft für Mensch und Tier“ mit dem Gesundheitsberater Thomas Jakob. Die Grüne Liste Bensheim hat zu dieser Veranstaltung eingeladen, um über die Vorteile einer biodynamischen Ernährungsweise zu informieren.

Die Vorteile werden besonders deutlich, wenn die Mengen an Pestiziden und Düngemitteln betrachtet werden, die im konventionellen Anbau verwendet werden. Ein besonderes Augenmerkt legte Thomas Jakob auf die Entwicklung in anderen Ländern. Experten zufolge ist Deutschland inzwischen der größte Absatzmarkt für Produkte des ökologischen Landbaus in Europa geworden. Der Flächenanteil und die Anzahl ökologisch bewirtschafteter Betriebe wachsen jedoch im Verhältnis zur Nachfrage der Verbraucher nur unterproportional. Als Grund für die Auseinanderentwicklung von Angebot und Nachfrage ist die seit 2005 systematische Senkung der Förderung für Bio-Landbau. Insgesamt seien die Fördergelder für die Umstellung auf Öko-Landwirtschaft beim Vergleich der Jahre 2004 und 2009 im Bundesdurchschnitt um rund elf Prozent gekürzt worden und die konventionellen Betriebe sind beim gleichen Fördertopf nun auch antragsberechtigt. Die Förderung für die Umstellung auf die Bio Landwirtschaft ist notwendig, da erst nach mehreren Jahren die Produkte nach Bio-Standard verkauft werden können. So lange dauert es bis sich Böden aus der Intensivlandwirtschaft erholt und regeniert haben.

Andere EU-Länder haben derweil die Chance erkannt. Sie setzen ihre Fördergelder ein, um den Export von Bio-Lebensmitteln für den deutschen Markt zu stärken. Auffällig sind die starken Zuwächse der Anbauflächen in anderen Ländern der EU. Nach aktuellen Schätzungen nahm in Deutschland die ökologisch bewirtschaftete Fläche im Jahr 2010 um rund 54.000 ha auf über eine Million Hektar (ca. 1.001.200 ha) zu, was einem Zuwachs von 5,7 % gegenüber 2009 entspricht. Die Zahl der Bio-Betriebe wuchs um gut 1.100 Betriebe. Die Verbraucher verlangen immer mehr nach unverfälschten, umwelt- und tierfreundlich erzeugten Bio-Lebensmitteln. Der Bio-Anbau ist ein Beitrag zu größerer Artenvielfalt und schützt die Elemente Boden,Wasser und Luft, führte Andreas Rossa stellvertretender Fraktionsvorsitzender der GLB aus. Katarina Michaelis von CaterKati – einem Caterer für Kindergärten, Horte und Schulen in Bensheim – erläuterte abschliessend die Qualitätsunterschiede der Biosiegel und führte die signifikanten Vorteile einer biologisch-vollwertigen Ernährung für Kinder gegenüber einer konventionellen auf.