Taxonomie: Atomkraft und Gas keine nachhaltigen Investitionen!
1. Atomkraft:
Die EU-Kommission hat Anfang des Jahres einen Entwurf für Nachhaltigkeitskriterien bei Investitionen veröffentlicht. Demnach sollen Investitionen in Atomkraftwerke dann als grün klassifiziert werden können, wenn die Anlagen neusten technischen Standards entsprechen. Ein konkreter Plan für die Entsorgung hoch radioaktiver Abfälle muss ab spätestens 2050 vorliegen.
2. Gas:
Investitionen in neue Gaskraftwerke sollen nach den Vorstellungen der EU-Kommission unter strengen Voraussetzungen ebenfalls als grün eingestuft werden können. Es soll relevant sein, wie viele Treibhausgase ausgestoßen werden. Es soll eine Obergrenze für den Ausstoß von 100 Gramm CO2 pro Kilowattstunde Energie erlaubt sein – gerechnet auf den Lebenszyklus.
Ob Gas und Atomkraft als Teil der sogenannten Taxonomie als klimafreundlich gelten sollten, ist jedoch stark umstritten.
Wir Grüne lehnen das Vorhaben der EU-Kommission ab! Für uns ist es der absolut falsche Weg, die Energiegewinnung aus Atomanlagen als nachhaltig einzustufen.
Wir halten es für unsinnig, dass die Europäische Kommission beabsichtigt, Atomkraft in die EU-Taxonomie für nachhaltige Wirtschaftsaktivitäten aufzunehmen.
• Eine Energieform, die zu verheerenden Umweltkatastrophen führen könnte und
• große Mengen an gefährlichen, hochradioaktiven Abfällen hinterlässt, kann nicht nachhaltig sein.
• Das Vorhaben der EU verstellt den Blick auf die langfristigen Auswirkungen des Atommülls für Mensch und Umwelt.
• Zu kritisieren ist auch, dass die finanziellen Mittel damit falsch gelenkt und verwendet werden und somit nicht für den Ausbau der regenerativen Energien zur Verfügung stehen.
Gaskraftwerke dürfen unseres Erachtens nur als Übergangstechnologie genutzt werden. CO2-Grenzwerte von Gaskraftwerken müssen definiert werden, sie sollten so bemessen sein, dass ein einzelnes Kraftwerk kaum ein ganzes Jahr durchgängig Strom generieren kann, ohne die Grenzwerte zu überschreiten.
• Damit soll erreicht werden, dass Gaskraftwerke nur laufen, wenn Strom aus anderen Erzeugungsquellen oder Speichern nicht ausreichend zur Verfügung steht.
• Die Gaskraftwerke sollen somit als Reserveleistung in Zeiten schwacher Windkraft- und Sonnen- stromausbeute dienen.
• Neue Gaskraftwerke müssen zudem so gebaut werden, dass sie später auch mit Wasserstoff betrieben werden können.
Manfred Knapp
Ehrenamtlicher Stadtrat