Radschnellweg: Grüne begrüßen CDU-Vorstoß zur Stärkung des Radverkehrs in Bensheim

„Situation für Radfahrer an der Nord-Süd-Achse verbessern“

„Wir wollen unsere Anstrengungen zur Schaffung zusammenhängender Radwegenetze sowie zum Ausbau von Radschnellwegen auf Grundlage eines Masterplans ‚Radnetz Hessen‘ weiterführen“, so beginnt der Abschnitt „Rad- und Fußverkehr stärken“ im Koalitionsvertrag der schwarz-grünen hessischen Landesregierung.

Im BA-Artikel „Auf einem Radschnellweg zügig durch die Stadt“ vom 22. Mai nimmt die Bensheimer CDU dieses Thema auf und setzt sich mit möglichen Streckenführungen auseinander. Aus Sicht der Grünen ein absolut positives Signal, das viel Hoffnung gibt, dass in Zukunft mehr für die Bensheimer Fahrradfahrerinnen und Fahrradfahrer getan werden kann. Schließlich ist die Stärkung des Radverkehrs ein wichtiger Mosaikstein im „Masterplan 100% Klimaschutz“.

Die Spezialisten des renommierten Verkehrsplanungsbüros R+T haben, wie berichtet, in einer umfangreichen und detaillierten Machbarkeitsstudie verschiedene Streckenverläufe für einen Radschnellweg zwischen Darmstadt und dem Rhein-Neckar-Raum untersucht. Für die Durchquerung Bensheims waren es insgesamt drei Varianten, die näher betrachtet wurden. Dabei gab es sehr klare Vorteile für die Streckenführung über die Fehlheimer Straße, die Promenadenstraße, die Gerbergasse und die Heidelberger Straße.

„Alle Abschnitte liegen schon seit Langem im Fokus unserer Betrachtung. Wir haben zahlreiche Vorschläge gemacht, um die Situation für Radfahrer an dieser wichtigen Nord-Süd-Achse zu verbessern. Die Umsetzung scheiterte – man muss es leider sagen – am Widerstand des größeren Koalitionspartners“, bemerkt GLB-Frakionsvorsitzende Doris Sterzelmaier. „Nach den jüngsten Äußerungen der CDU gehen wir davon aus, dass diese Widerstände der Vergangenheit angehören.“

Ergebnisse der R+T-Studie berücksichtigen

Auch die Weiterführung der Strecke nach Süden Richtung Heppenheim abseits der B3 auf Wirtschaftswegen ist ein lang gehegter Wunsch der GLB. Dieses Streckenstück wird im Fazit der R+T-Studie besonders hervorgehoben „Entlang der Bergstraße könnte der Abschnitt zwischen Bensheim und Heppenheim ein Abschnitt sein, der eine gewisse Strahlkraft besitzt und bereits ohne seine Weiterführungen über 1.000 Radfahrende pro Tag auf sich bündeln könnte“, heißt es darin.

Der Vorschlag der CDU, die Radwegführung am Bahnhof in den Blick zu nehmen, die Anbindung des von Norden kommenden Radwegs an die beiden Brücken über die Schwanheimer und Wormser Straße, das Miteinander von Rad- und Fußverkehr an dieser etwas problematischen Stelle und die Weiterführung des Radwegs nach Süden ist eine gute und richtige Sache, die die Grünen nachdrücklich unterstützen. Der Bahnhofsvorplatz ist ihrer Meinung nach sehr gut geeignet, Konzepte zu erproben, bei denen der zur Verfügung stehende Verkehrsraum von Fußgängern und Radfahrern gemeinsam genutzt wird.

Für einen Radschnellweg allerdings ist diese Streckenführung völlig ungeeignet, denn das Konfliktpotenzial ist viel zu hoch und die Anbindung in beide Richtungen ist kompliziert, stellen die Grünen fest. „Wir sind der Meinung, dass die R+T-Experten die unterschiedlichen Varianten sehr sorgfältig geprüft haben. Allein für die Bensheimer Gemarkung wurden drei mögliche Strecken in mehr als 40 einzeln untersuchte Teilstücke zerlegt. Alle wurden auf Einhaltung des Radschnellwege-Standards, auf mögliche Konflikte und auf ungefähre Kosten untersucht. Wir sehen keinen Anlass, die vorgeschlagene Streckenführung zu kritisieren“, formulieren die GLB-Stadtverordneten Hanns-Christian Wüstner und Thomas Götz.