GLB macht Vorschläge für Kinokonzepte

Bensheim. Bensheim mit fast 40.000 Einwohnern die größte Stadt im Kreis Bergstraße braucht ein Kino. Sollte kein Nachfolger für das seit 1. Februar 2001 geschlossene Kino-Center in der Neckarstraße gefunden werden, wäre dies ein spürbarer Verlust an Kultur. Der bisherige Kino-Betreiber gab auf, weil eine Sanierung und Umstrukturierung seines Kinos mit erheblichem finanziellem Engagement anstand und er durch die Diskussion über ein größeres Kino auf dem Hoffart-Gelände ein zu großes finanzielles Risiko für das bestehende Kino-Center auf sich zukommen sah. Die Folge: nun ist das Kino geschlossen und Bensheim steht ohne Kino da. Die Stadtverwaltung sollte in Zukunft mehr Wert auf die Pflege der vorhanden Struktur und des Bestandes legen, meint GLB- Stadtverordnete Hille Krämer.

Die GLB- Fraktion sieht vier Möglichkeiten, um wieder zu einem Kino in Bensheim zu kommen und dieses Problem im Sinne einer positiven Standortentwicklung zu lösen:

  • Die Fortführung des bisherigen Kino-Centers in der Neckarstraße durch einen anderen Betreiber. Hier werden der Stadt allerdings mit Sicherheit Zusagen abverlangt werden, dass nicht ein weiteres Kino auf dem Hoffart-Gelände zugelassen wird.
  • Den Bau eines Großkinos im Bereich des Stubenwaldhofes.
  • Den Neubau eines kleineren Kinos auf dem Hoffart-Gelände. Allerdings muss die stadtstrukturelle Verträglichkeit, insbesondere für die angrenzenden Wohngebiete, gewährleistet sein. Ein Parkplatzsuchverkehr muss in den anliegenden Wohngebieten durch die Bereitstellung einer genügend großen Zahl von Tiefgaragenplätze unterbunden werden. Ansonsten ist das Projekt von vornherein wegen des Widerstandes der vielen betroffenen Anlieger zum Scheitern verurteilt.
  • Denkbar wäre auch die Übernahme des alten Kinos durch einen neu zu gründenden Verein (Programmkino).

Die GLB- Fraktion wird in Gesprächen mit den anderen Fraktionen in der Stadtverordnetenversammlung nach Lösungswegen suchen.

In ihrer Fraktionssitzung gingen die grünen Kommunalpolitiker auch auf den Vorwurf der „Jugendfeindlichkeit“ ein, den die Junge Union (CDU) an die Parteien SPD, GLB und FWG in einem Artikel richtete. Die GLB- Fraktion stellt hierzu fest, dass die Aktivisten der Jungen Union wahre Meister im vorschlagen von Kino-Standorten sind, die keine Chance auf Realisierung haben. Die Unterstützung der Verwaltungsvorlage durch CDU und Junge Union vom Juni 1999, die den Standort eines Groß-Kinos mit ca. 1250 Sitzplätzen direkt am Neubaugebiet Kappesgärten vorsah war eine gleichermaßen traurige wie erfolglose Veranstaltung von Leuten denen die Wohnqualität anderer wenig bis nichts wert ist. Auf solcherlei erfolglose „Jugendfreundliche Politik“ kann die Stadt und die Jugend sicher in Zukunft verzichten“, stellt GLB- Fraktionsvorsitzender Franz Apfel abschließend fest.