Presseerklärung zur Ablehnung der „Westtangente“

Bensheim. „Die Freizeit- und Erholungslandschaft in der Bensheimer Weststadt hat eine starke Lobby“, diese Bilanz zogen die GLB- Stadtverordneten Franz Apfel und Waltrud Ottiger am Ende eines Ortstermins, zu dem die Grüne Liste eingeladen hatte.

Zu dem Ortstermin zur „Westtangente“ konnte GLB- Fraktionsvorsitzender Franz Apfel rund siebzig interessierte Bürgerinnen und Bürger begrüßen. Die sehr gute Resonanz läst uns darauf hoffen, dass die Westtangente und damit eine zunehmende Vermarktung der Freizeit- und Erholungslandschaft in der Bensheimer Weststadt verhindert werden kann.

Dabei kamen die interessierten Bürgerinnen und Bürger nicht nur von den betroffenen Anliegern der Wiesenstraße und der beiden Reitervereine, sondern aus dem gesamten Stadtgebiet, stellte Waltrud Ottiger fest. „Dies lässt darauf schließen, das immer mehr Menschen erkennen, dass die Straßenbaupläne wie die Westtangente von der Schwanheimer Straße über die Wiesenstraße über den Neugraben bis zur Robert-Bosch-Straße sowie die Verlängerung der Saarstraße nach Fehlheim massiv ihre Freizeitinteressen beschneiden, die Erholungsfunktion beeinträchtigen und damit ihre Lebensqualität verschlechtern“, meinen Waltrud Ottiger und Franz Apfel.

Der Ortstermin führte zunächst über die Wiesenstraße. Hier stellten viele Teilnehmer fest, dass die Wiesenstraße zum einen in einem sehr schlechten baulichen Zustand ist und zum anderen ein Schwerlastverkehr in dieser Straße schwer vorstellbar ist. Dabei fehlt auf der Westseite der Wiesenstraße bis heute ein Gehweg. Bereits jetzt können sich oftmals keine zwei Pkws begegnen; vom Begegnungsverkehr zweier LKWs kann keine Rede sein. Allein der Umbau, die Sanierung sowie der erforderliche Ausbau der Wiesenstraße wäre ein Millionengrab für die städtische Finanzen. Eine Brücke über den Neugraben sowie der Weiterbau der Wiesenstrasse bis zur Robert-Bosch-Straße ist nur dann finanzierbar, wenn wichtige gesellschaftliche Anliegen wie beispielsweise die Sanierung des Hallen- und Freibades gestrichen würden, stellt Waltrud Ottiger fest.

Bei dem Rundgang wurde auch auf die zunehmende Verkehrsbelastung am Berliner Ring eingegangen. „Wenn die CDU behauptet, dass ihr Ziel eine Entlastung des Berliner Ringes sei, dann stellt sich die Frage warum die CDU für die Ansiedlung des Lidl-Marktes am Berliner Ring, der eine beträchtliche zusätzliche Verkehrsbelastung verursacht, gestimmt hat. Es stellt sich weiterhin die Frage warum bis heute Autofahrer von der Schwanheimer Straße kommend auf die Autobahnauffahrt Bensheim verwiesen werden anstatt konkreter auszuschildern und Autofahrer, die in Richtung Frankfurt die Autobahn benutzen wollen, gleich über den Berliner Ring zur Autobahnauffahrt Zwingenberg geleitet werden. Die Umbeschilderung ist zwar längst durch das Stadtparlament beschlossen, aber wie so viele Maßnahmen immer noch nicht ausgeführt. Diese Politik lässt erkennen, dass es den Verantwortlichen beim Bau der Westtangente nicht um eine Entlastung des Berliner Ringes geht, sondern ausschließlich um eine Erschließung des zukünftigen großen Gewerbegebietes Stubenwaldhof.

Wer eine Entlastung des Berliner Ringes will, der muss schnellstens für eine Umbeschilderung zur Autobahn sorgen und der muss prüfen, ob der Berliner Ring zwischen der Schwanheimer– und Wormser Straße für den Schwerlastverkehr gesperrt werden kann. Da das Gewerbegebiet Robert-Bosch-Straße über die B47 an die Autobahn angeschlossen ist und das Gewerbegebiet an der Hardtbrücke über den Autobahnanschluss Zwingenberg angeschlossen ist, sollte diese Prüfung nicht aussichtslos sein. Die Interessen der Anwohner des Berliner Ringes dürfen jedenfalls nicht gegenüber anderen Interessen ausgespielt werden.

Am Ende des Ortstermins der GLB- Fraktion bedankte sich Franz Apfel für das rege Interesse der Teilnehmer und hoffte darauf, dass sich im Anschluss an diesen Termin eine überparteiliche Bürgerinitiative gründet. Viele der Teilnehmer begaben sich nach dem Ortstermin auf Einladung der Islandpferdefreunde zur Gründung einer Bürgerinitiative in den Reitstall Vollhardt.