GLB sprach mit Wohnbau Bergstraße – Jakobi will sich mit Anliegern der Eifelstraße an einen Tisch setzen

Die GLB-Fraktion führte in der Fraktionssitzung am 10.Juni ein Gespräch mit dem Vorstandsvorsitzenden der Wohnbau Bergstraße, Gernot Jakobi, zu Themen der Wohnungswirtschaft und der Energieversorgung . Zur öffentlichen Fraktionssitzung kamen auch Anlieger des Wohnbau-Projektes an der Eifelstraße, dessen Bebauungsplan jüngst von der Stadtverordnetenversammlung beschlossen worden war, so dass am Anfang der Zusammenkunft diesem Projekt das Hauptaugenmerk galt. Jakobi bedauerte, dass die Anwohner bisher nicht das direkte Gespräch mit der Wonbau Bergstrasse gesucht haben und unterbreitete den Vorschlag, sich gemeinsam an einen Tisch zu setzen, um zu sehen, was möglich ist, um deren Anliegen teilweise gerecht zu werden. Ein Angebot, das von der GLB begrüßt und von den Anliegern gerne angenommen wurde. In den nächsten Tagen wird man sich wegen eines Termins ins Benehmen setzen.

Sodann bildeten aktuelle Fragen zur wirtschaftlichen Betätigung und der Energieversorgung des Gebäudebestandes der Wohnbau den Schwerpunkt der weiteren Aussprache mit der GLB-Fraktion. Jakobi informierte darüber, dass die von ihm vertretene Wohnungsbaugenossenschaft etwa 300 Häuser und 2.000 Wohnungen mit einem sehr günstigen durchschnittlichen Mietpreis von 4,28 Euro im Bestand habe, und im Interesse ihrer Mieter, die zugleich Genossen sind, handele. Die Wohnbau sei also kein Investor, der Häuser errichtet, um diese bzw. die Wohnungen zu verkaufen. Wenn in jüngster Zeit Wohnungen verkauft wurden, so habe dies ausschließlich Wohnungen, die sich im Streubesitz in entfernter liegenden Gemeinden des Kreises Bergstraße befanden, betroffen, sodass man sich nun auf die Unterhaltung des Gebäudebestandes in Bensheim, Heppenheim und Lorsch konzentrieren könne.

Derzeit gebe es 400 Interessenten für Sozialwohnungen in Bensheim, deshalb werde auch im Viertel zwischen Mosel- und Elbestraße nach dem jetzt abgeschlossenen Bauprojekt ein weiteres Gelände erworben und es würden neue Häuser eines festgelegten Haustyps gebaut. Die nächsten Häuser sollten dort in Passivhaus-Bauweise entstehen. Bei den Häusern, für die die Stadt Bensheim aufgrund ihrer Darlehengewährung das Besetzungs- oder Belegungsrecht hat, sei daher eine Voraufklärung der Interessenten über die Besonderheiten des Wohnens in Passivhaus-Wohnungen zu empfehlen.

Andreas Rossa von der GLB-Fraktion hakte hier nach und fragte nach den Planungen für die Verwendung der Dachflächen für solare Brauch- und Heizungswassererwärmung bzw. Photovoltaik. Die Wohnbau Bergstraße strebe nach den Worten von Jakobi langfristig die vollständige Eigenerzeugung der Energie für ihre Häuser an, um den Preisschwankungen des Energiemarktes zu entgehen. Dem solle eine künftige Biogasanlage in Meckelenburg-Vorpommern Vorschub leisten, die, und darüber waren Andreas Rossa und die GLB erleichtert, den Qualitätsnormen des BUND entspräche. Kritisch sieht Jakobi die derzeitigen Rahmenbedingungen für den Energiewettbewerb, so habe es die Bundesnetzagentur bis heute nicht geschafft, einen Standarddurchleitungsvertrag für Gaslieferungen zu erarbeiten und zur Umsetzung des politisch ja gewollten Wettbewerbs auf dem Energiemarkt in Kraft zu setzen.

Die Dächer wolle die Wohnbau in Zukunft selbst für ihre eigenen Solar- oder Photovoltaikanlagen nutzen, wobei dies nach Ansicht der GLB möglichst bald der Fall sein sollte. Jakobi bat um Verständnis, dass die geringen finanziellen Spielräume der Mieter und die teilweise noch sehr unterschiedlichen Beheizungsfornen der Wohnungen hier nur eine sukzessive Umsetzung bedingten, zeigte sich aber offen für neue Ideen. Andreas Rossa sicherte Unterstützung mit Informationen und Kontakten zu.

GLB-Fraktionsvorsitzende Hille Krämer bedankte sich bei Gernot Jakobi für das informative und offene Gespräch und wünschte der Wonbau Bergstraße weiterhin viel Erfolg bei ihrer Aufgabe, an der Bergstraße für breite Bevölkerungskreise bezahlbaren Wohnraum zu schaffen bzw. zu erhalten.