Müller auf Platz 10 der grünen Landesliste

Bergsträßer Kandidat scheitert mit seiner Bewerbung für die Plätze sechs und acht, konnte sich dann aber gegen starke Konkurrenten durchsetzen

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Gießen/Bergstraße. Starkes Ergebnis für die Bergsträßer Grünen auf dem Landesparteitag in Gießen: Moritz Müller, Spitzenkandidat an der Bergstraße, erreichte Platz 10 der hessischen Liste für den Bundestag.
„Grün aus Verantwortung“ – unter diesem Motto stand die Landesmitgliederversammlung der hessischen Grünen in Gießen. An diesem Termin hatten alle hessischen Parteimitglieder die Möglichkeit, basisdemokratisch über die Landesliste zur Bundestagswahl 2017 abzustimmen.
Moritz Müller, Direktkandidat der Grünen im Kreis Bergstraße, bewarb sich um einen der begehrten Plätze. Der 24-jährige Bensheimer ist in seiner Heimat als leidenschaftlicher Kommunalpolitiker bekannt, der sich sowohl in der Bensheimer Stadtverordnetenversammlung und verschiedenen Ausschüssen als auch im Vorstand des grünen Kreisverbands Bergstraße engagiert.
In seiner Bewerbungsrede forderte Müller vor allem eins: interkulturelle Gerechtigkeit. „Es ist an der Zeit, endlich auf Augenhöhe mit denjenigen Menschen zu sprechen, die viele heute immer noch als entwicklungsbedürftig bezeichnen, nachdem wir jahrzehntelang von ihnen profitiert haben“, sagte Müller in seiner Rede vor etwa 600 Stimmberechtigten.

Dem Populismus entgegentreten

Als Lösung schlägt er eine neue Integrationspolitik vor, die vor allem das Miteinander und einen gesellschaftlichen Wandel fokussiert. Darin sieht er auch die Chance, gegen populistische und nationalistische Gedanken vorzugehen: „Wenn wir dem Populismus entgegentreten wollen – und das müssen wir -, dann müssen wir es mit der Wahrheit tun, mit Kreativität und Ehrlichkeit und auf Augenhöhe mit den unterschiedlichen Kulturen dieser Erde.“
Außerdem rechnete er mit seinen Parteikolleginnen und -kollegen ab, die eher auf etablierte Mitglieder setzen als auf engagierte Newcomer: „Wie können wir verlangen, dass sich alle Menschen für eine ehrliche interkulturelle Gerechtigkeit einsetzen, wenn es uns selbst nicht gelingt, diesen Wandel zu leben? Und es ist kein Wandel, wenn auf den vorderen Plätzen dieser Liste niemand steht, der unter 40 Jahren alt ist!“
Moritz Müller bewarb sich erstmals auf Platz sechs der Landesliste und scheiterte im dritten Wahlgang als Zweitplatzierter gegen Boris Mijatovic aus Kassel-Stadt. Den achten Platz verfehlte Müller ebenfalls im dritten Wahlgang und mit einem Abstand von nur einem Dutzend Stimmen gegen den grünen Landtagsabgeordneten Jürgen Frömmrich, der – wie Mijatovic – auf die Stärke der nordhessischen Grünen zählen konnte. Der dritte Versuch glückte: Bei der Bewerbung um Platz 10 konnte sich Müller gegen sechs Mitbewerber, darunter gegen den ehemaligen Bundestagsabgeordneten und langjährigen Leiter der Gesellschaft für Technische Zusammenarbeit (heute GIZ), Wolfgang Schmitt, durchsetzen und mit einem Ergebnis von 51,1 Prozent auf die Landesliste ziehen. Die ungeraden Plätze sind weiblichen Bewerberinnen vorbehalten.
Das Ergebnis, das Moritz Müller erreicht hat, kann sich sehen lassen: „Insbesondere für einen kleineren Kreisverband wie den Bergsträßer ist das ein toller Ausgang. Mit Moritz Müller haben wir einen Kandidaten, der auf Landes- und Bundesebene besteht und gegen den sich auch Dr. Michael Meister und Christine Lambrecht wappnen müssen“, sagt Kreissprecherin Evelyn Berg. „Die Wählerinnen und Wähler haben im September 2017 sehr wohl die Wahl und müssen sich nicht mehr für die beiden großen Parteien entscheiden.“ red

Quelle: Bergsträßer Anzeiger 29.11.16