Klimagipfel in Kopenhagen

Leserbrief der GLB Fraktion zu den Artikeln „Klimaschutz im Alleingang nicht umzusetzen“ und „Kommunen müssen ihren Beitrag leisten“ , BA vom 30.12.2009

Die Grüne Liste Bensheim (GLB) bedauert, dass kein effektiverer und schnellerer Schutz für das Klima in Kopenhagen erreicht werden konnte und sieht daher die Notwendigkeit zu prüfen, wo auf kommunaler Ebene noch mehr für den Klimaschutz getan werden kann.

Denn der Klimagipfel in Kopenhagen hat sein Ziel nicht erreicht. Die Welt steuert damit eher in Richtung 3,5 Grad Temperaturanstieg als 2 oder gar 1,5 Grad. Auch ist nicht sichergestellt, ob die Finanzzusagen von 100 Milliarden Dollar für Klima- und Regenwaldschutz nicht aus den vorgesehenen Geldern für die Armutsbekämpfung stammen. Weiterhin ist nicht sicher, ob die USA, China und andere Schwellenländer in einem rechtlich verbindlichen Abkommen gebunden sein werden.

Die GLB sieht Bensheim auf einem richtigen Weg, hier vor Ort wird schon viel für den Klimaschutz getan, doch die GLB sieht noch Potential, das Engagement zu verstärken. Daher ist es sehr zu begrüßen, dass Bensheim als weitere Stadt im Kreis Bergstraße im vergangenen September die Charta Hessen aktiv: 100 Kommunen für den Klimaschutz ebenfalls unterschrieben hat. Die Charta will Potentiale zur Energieeinsparung und Steigerung der Energieeffizienz weiter ausschöpfen und die Nutzung erneuerbarer Energien voranbringen. Damit sollen die Treibhausgasemissionen reduziert werden. Die unterzeichnenden Kommunen verpflichten sich selbst hier aktiv zu werden.
Bereits 2007 hat die STVV auf Antrag der Koalition den Beschluss gefasst, Energiesparpotentiale bei allen städtischen Liegenschaften zu erfassen und durch energiesparende Sanierungen zu verwirklichen. Das eingesparte Geld soll in weitere Energiesparmaßnahmen investiert werden. Weiterhin betreibt die Stadt selbst mehrere Photovoltaikanlagen auf ihren Dächern und installierte bereits 1992 einen eigenen Umweltberater in der Stadtverwaltung, der damals erste Energiesparmaßnahmen umsetzte. Seit 1997 gibt es in Bensheim einen Energieberater, der für die Bensheimer Bevölkerung Energieberatung in vielfältiger Form anbietet und überdies auch die Energieeffizienz und Energietechnik von städtischen Liegenschaften im Blick hat. Im Haushalt der Stadt Bensheim stehen hier für die Erstellung eines Klimaschutzkonzepts in diesem Jahr 50.000 EUR zur Verfügung.
Die GLB verspricht sich durch den Beitritt zur Charta, dass durch neue Ideen noch mehr für den Klimaschutz in Bensheim getan werden kann. Die GLB unterstützt den Wunsch Zwingenbergs den Klimaschutz an der Bergstraße gemeinsam anzugehen und somit für alle die öffentlichen Fördermittel zu erschließen und unterstützt den Umweltdezernenten Matthias Schimpf und Bürgermeister Thorsten Herrmann darin, den in der interkommunalen Arbeitsgruppe begonnenen Diskussionsprozess aktiv fortzusetzen.

GLB Fraktion
Wolfgang Weiß und Doris Sterzelmaier
Wormser Str. 34
64625 Bensheim