Programm „100 Bänke für Bensheim“

„Im Zuge des Demographischen Wandels und der damit immer älter werdenden Bevölkerung steigt der Bedarf an Sitz- und Ruhebänken im Stadtgebiet und in den Stadtteilen immer weiter an, sagt CDU-Stadtverordnete Ingrid Schich-Kiefer. „Diese sollen besonders älteren Menschen die Möglichkeit bieten auf den Wegen für Besorgungen oder auch Spaziergängen sich auszuruhen“.

Auf Anregung von Bürgermeister Rolf Richter, der bei seinen regelmäßigen Besuchen und Gesprächsrunden gerade von älteren Bürgern auf die Notwendigkeit der ein oder anderen Sitzgelegenheit immer wieder auf das Thema angesprochen wird, schlägt die CDU gemeinsam mit ihren Koalitionspartnern GLB und BfB vor, das Programm „100 Bänke für Bensheim“ zu initiieren. Hierzu haben die drei Fraktionen einen Antrag für die anstehende Stadtverordnetenversammlung am kommenden Donnerstag (6.) formuliert, der das durchaus wichtige Thema auf den Weg bringen soll.

Hierzu wird der Magistrat beauftragt, insgesamt 100 Sitzbänke – in der Regel mit Rückenlehne – mit entsprechendem Mülleimer im Stadtgebiet und den Stadtteilen von Bensheim aufzustellen. Die Aufstellung der Bänke soll in den nächsten vier Jahren erfolgen, im Schnitt sollen rund fünfundzwanzig Bänke pro Jahr aufgestellt werden, wobei die Festlegung der Standorte in enger Abstimmung mit den Ortsbeiräten und dem Seniorenbeirat erfolgen soll.

„Ein weiterer Punkt ist, dass der Magistrat versuchen soll die Anschaffung der Sitzbänke mit den dazugehörigen Mülleimern über Sponsoren zu finanzieren und die Pflege der Bänke über Patenschaften sicherzustellen. Sofern eine Finanzierung über Sponsoring bzw. die Pflege über Patenschaften nicht erreicht werden kann, werden die erforderlichen Mittel für die Anschaffung und die Pflege im städtischen Haushalt zur Verfügung gestellt“, erklärt GLB-Stadtverordnete Waltrud Ottiger.

Nach Auskunft der Kommunalwirtschaft Mittlere Bergstraße, der unteranderem für die Anschaffung und Aufstellung zuständig ist, betragen die Investitionskosten für die genannte Anzahl an Bänke mit entsprechendem Mülleimer rd. 66.000 Euro. Bei einer Verteilung der Aufstellung über vier Jahren, fallen, sofern keine Sponsoren gefunden würden, ca. 16.500 Euro jährlich an Investitionskosten im städtischen Haushalt hierfür an. Die benötigten Mittel sind in den nachfolgenden Haushaltsjahren 2017 bis 2020 zu berücksichtigen.

Die Bedeutung des öffentlichen Raums für Ältere gerade im häuslichen Umfeld ist sehr hoch. Doch scheint er im Allgemeinen nicht ausreichend mit Angeboten zum Verweilen ausgestattet zu sein. Bei der Gestaltung sind intergenerative Angebote zu bevorzugen, die es ermöglichen, dass sich Alt und Jung austauschen können. Die Diskussionen um die Anforderungen Älterer an den öffentlichen Raum werden immer häufiger vielschichtig geführt.

BfB-Stadtverordnete Dr. Vogt-Saggau erklärt, dass Bänke ideale Orte sind um soziale Kontakte zu knüpfen, was auch gerade für ältere Leute wieder ganz wichtig ist – denn Einsamkeit macht die Menschen krank – nicht nur seelisch sondern auch körperlich krank. Es gibt kaum noch Großfamilien! Unser moderner Lebensstil lässt soziale Strukturen bröckeln. „Im Alter brechen viele Beziehungen nach und nach weg: Die Kinder sind aus dem Haus, man geht nicht mehr zur Arbeit, eventuell muss auch noch der Verlust des Partners oder der Partnerin verkraftet werden. Dann fällt es vielen Menschen schwer, neue Beziehungen aufzubauen. Sie werden einsam.“ Bänke sind Orte der Begegnung.

Im Mittelpunkt der gewünschten Veränderungen stehen vor allem zwei Bedürfnisse. Zum einen steht der Aspekt der „Ruhe“ im Vordergrund, zum anderen der Wunsch nach mehr Orten, an denen sozialer Kontakt und Begegnung, auch und gerade zwischen den Generationen, möglich ist.

Daher greifen die Koalitionsfraktionen insbesondere den Wunsch des Ortsbeirates West nach der Aufstellung solcher Bänke auf. Hierzu könnten fußläufige Hauptachsen in Richtung Innenstadt mit Sitzbänken, die in regelmäßigen und geeigneten Entfernungen aufgestellt werden, ausgestattet werden. „Dieses Angebot soll gerade für schwächere Menschen die Gelegenheit bieten weite Entfernungen zurücklegen zu können und ins Zentrum zu gelangen“, teilen die Stadtverordneten Ingrid Schich-Kiefer (CDU), Doris Sterzelmaier (GLB) und Dr. Vogt-Saggau (BfB) mit.