CDU, GLB und BfB: Carsharing in Bensheim ausbauen

Das Carsharing-Angebot in Bensheim soll ausgebaut werden. Mit ihrem Antrag ergreift die Koalition aus CDU, Grünen (GLB) und Bürgern für Bensheim (BfB) die Initiative, um ein flächendeckendes System zu etablieren. Der Magistrat soll nun die Möglichkeiten der Umsetzung prüfen, wie die Fraktionen in einer gemeinsamen Pressemitteilung schreiben.

„Zunächst soll dies für die Kernstadt und einen ausgewählten Stadtteil erfolgen“, erklärt Doris Sterzelmaier, Fraktionsvorsitzende der Grünen. „Ein solches Angebot ist sinnvoll in Stadtteilen, in denen viele Familien einen Zweitwagen besitzen, der oft nur für Kurzfahrten genutzt wird und perspektivisch durch die Teilnahme am Carsharing ersetzt werden könnte. Die Ortsbeiräte sollen daher einbezogen werden und sich für das Projekt bewerben.“

Als Maßnahme wird das Bereitstellen eines Carharing-Angebots im Masterplan 100 % Klimaschutz der Stadt Bensheim empfohlen. Die organisierte gemeinsame Nutzung von Fahrzeugen soll dazu beitragen, die CO2-Emissionen zu reduzieren, zumal sich die Wagen für den Einsatz der Elektromobilität eignen. Der Aufbau von Strukturen, die den Besitz eines eigenen Autos nicht notwendig machen, sorgt für eine Verringerung ihrer Anzahl im Stadtgebiet.

CDU, GLB und BfB sehen in Bensheim das Potenzial für Carsharing bzw. eine Ausweitung über vereinzelte bestehende Angebote als gegeben an. Ihr Antrag für die nächste Sitzung der Stadtverordnetenversammlung im Juli sieht vor, dass der Magistrat dies in den nächsten Wochen näher untersucht.

„Die Stadt selbst soll nicht Betreiberin sein, aber Unterstützung für den Start geben. Dazu sind Bürger und Ortsbeiräte zu informieren, auch lokale Unternehmen einzuladen. Die Ansprache von möglichen Betreiberfirmen und Kooperationspartnern sowie die Bereitstellung von Stellplatzflächen sollen das Thema voranbringen“, sagt BfB-Stadtverordnete Angela Manteuffel.

Tobias Heinz (CDU) ergänzt, dass das Angebot über die geplante Mobilitätszentrale am Bahnhof bereitgestellt werden könnte: „Für Beratung und Buchung würde sich diese zentrale Anlaufstelle gut eignen. Zumal sich das Carsharing mit öffentlichem Nahverkehr und dem Radverleihsystem kombinieren lässt.“ Auch eine Bewerbung über die städtische Homepage, die Tourist-Info und das Bürgerbüro schlagen die Koalitionsfraktionen vor.

Wie der Bundesverband Carsharing mitteilt, waren Anfang 2016 deutschlandweit 1,26 Millionen Carsharing-Kunden registriert, 220.000 mehr als im Vorjahr. Ihnen standen 16.100 Carsharing-Fahrzeuge zur Verfügung. Die Zahl der Städte und Gemeinden mit einem Carsharing-Angebot erhöhte sich von 490 auf 537. Verwiesen wird auf wissenschaftliche Untersuchungen, die eine Umwelt- und Verkehrsentlastung durch Carsharing belegen. Da in den Flotten meistens Neufahrzeuge eingesetzt werden, kommt die neueste Motorengeneration mit optimierter Abgasreinigungstechnologie zum Einsatz.

Die Ergebnisse der Prüfung sollen im Dezember vorliegen, um dann über das weitere Vorgehen zum Ausbau des Carsharings zu entscheiden, so die Vertreter der Koalition aus CDU, GLB und BfB abschießend in der Presseerklärung.