Für die GLB ist das Wahlergebnis Herausforderung und Aufgabe zugleich

Wir sind immer noch erschüttert über das Wahlergebnis bei uns, im Kreis und landesweit. Es ist besorgniserregend, dass diejenigen, die ohne kommunalpolitische Inhalte antreten und keinerlei Ideen für die Politik in den kommunalen Parlamenten haben, so stark abschneiden, sagt Michael Krapp, Sprecher der GLB.

Es hat sich gezeigt, dass Grüne häufig in den Kommunen erfolgreich waren, in denen sie an der Spitze der Verwaltung tätig sind. Zwar haben wir in Bensheim unser zweitbestes Kommunalwahlergebnis erzielt, das wir GRÜNE jemals erreicht haben, wir müssen aber feststellen, dass unsere Verluste gegenüber unserem Rekordresultat von 2011 erheblich sind und zusammen mit den Verlusten unseres bisherigen Partners eine Fortsetzung der Zusammenarbeit in bisheriger Form unmöglich machen.
Die Sitze, die die AfD und andere Protestparteien künftig in den kommunalen Parlamenten einnehmen, erschweren die Mehrheitsbildung. Diese Tatsache ist eine Aufgabe für alle demokratischen Parteien, der wir uns vor Ort stellen. In Bensheim haben wir als GLB bereits mehrere Sondierungsgespräche geführt, weitere sind noch notwendig, teilt Doris Sterzelmaier, Mitglied der GLB-Sondierungsgruppe mit.
Auch die BfB, von der wir wissen, dass sie eine lokal orientierte, demokratische Wählergemeinschaft, mit Programm und kommunalen Inhalten ist und keineswegs der AFD nahesteht, ist zu Sondierungsgesprächen eingeladen.
Im Antrag der BFB bezüglich der Schaffung eines „Arbeitsmarktzugang für Flüchtlinge in Bensheim“ heißt es beispielsweise: „Es ist nicht nur eine Frage des Mitgefühls, sondern auch unseres Selbstverständnisses den oftmals traumatisierten Flüchtlingen zu helfen, soweit es uns möglich ist.“
Wir verstehen den Wählerauftrag in Bensheim so, dass wir als GLB Veranwortung tragen und mithelfen sollen, für eine stabile Mehrheit in Bensheim zu sorgen, sagt Wolfram Fendler von der GLB Sondierungsgruppe.
Durch gute, sachortientierte Arbeit wollen wir Grüne verlorenes Vertrauen zurückgewinnen und werden mit Selbstbewusstsein in die anstehenden Gespräche gehen. Dabei gilt es auszuloten, ob und in welcher politischen Konstellation GRÜNE Inhalte künftig umsetzbar sind. Wir werden weiterhin die Bündnisse eingehen, in denen wir möglichst viel GRÜNE Politik umsetzen können und sachorientiert verhandeln. Bündnisse mit rechtsextremen oder rechtspopulistischen Parteien schließen wir aus, heißt es abschließend in der GLB Presseerklärung.