Dass eine tätliche Auseinandersetzung in Bensheim zu Debatten im hessischen Landtag und ausführlichen Berichten in den Medien führt, wundert den stellvertretenden Vorsitzenden der GLB-Fraktion. „Prügeleien, insbesondere unter männlichen Jugendlichen, gehören bedauerlicherweise schon immer zum Tagesgeschäft der Sicherheits- und Ordnungsbehörden,“ erklärt Fendler.
Sie seien leider keine Ausnahmetaten. „Das Problem ist da nicht eine fehlende Pressemitteilung“. Wenn die Polizei richtigerweise erst nach Prüfung des Sachverhaltes und nach Schwere des Vorfalls entscheidet, ob, wann und in welchem Umfang eine Pressemitteilung herausgegeben wird, dann handele sie richtig. Eine ausführliche Pressemitteilung zu jeder Schlägerei unter Jugendlichen sei nicht angebracht, da dürfe man keine Ausnahme wegen der Herkunft der Beteiligten machen. Wenn Politiker versuchten, daraus einen Skandal zu konstruieren, dann nur, um selber einen politischen Vorteil daraus zu schlagen.
„Mich irritiert, dass ein rassistischer Übergriff, der ebenfalls vor einigen Tagen stattfand und erst jetzt öffentlich bekannt wurde, keinem der aufgeregten Polizei- und Politikkritiker auch nur eine Zeile wert ist.“, so Stadtrat Peter Kalb. Dabei haben nach bisherigen Erkenntnissen vier erwachsene Männer zwei minderjährige Flüchtlinge in aller Öffentlichkeit angegriffen und verletzt. Die Tat habe offensichtlich rassistische Hintergründe. „Anstatt sich über angebliche „Maulkorberlasse“ zu echauffieren, erwarten wir, dass es endlich eine öffentliche Debatte darüber gibt, in was für einer Gesellschaft wir leben wollen und wie sich diese derzeit entwickelt!“ führte Kalb weiter aus und wies auf die erheblich angestiegenen Straftaten mit rechtsradikalem Hintergrund hin, die immer noch kaum wahrgenommen werden, obwohl darüber berichtet werde.