Handwerk leistet wichtigen Beitrag zur Arbeitsmarktintegration von Flüchtlingen in Bensheim

PRESSEMITTEILUNG 21.1.2016, Bündnis 90/Die Grünen-Hessen

BTZ-Bensheim

Die große Bedeutung von Aus- und Weiterbildungsangeboten für die Integration von Flüchtlingen betont Mathias Wagner, Fraktionsvorsitzender und bildungspolitischer Sprecher der GRÜNEN im Landtag, beim Besuch des Projekts „Perspektive Arbeit und Lebensqualität“ (PAuL) des Berufsbildungs- und Technologiezentrums Bensheim (BTZ).

„Integration ist eine wichtige gesamtgesellschaftliche Aufgabe, die vor Ort stattfindet. Die Handwerkskammer und der Kreis Bergstraße tragen mit diesem Projekt entscheidend dazu bei, dass Menschen, die zu uns flüchten, schneller im Handwerk Arbeit finden und sich in unsere Gesellschaft einbringen können“, stellt Mathias Wagner fest. „Für uns GRÜNE steht fest, dass wir die Willkommenskultur zur Integrationskultur weiterentwickeln müssen. Damit das gelingt sind wir alle gefragt. Das Handwerk geht hier mit gutem Beispiel voran.“

Ziel von „Perspektive Arbeit und Lebensqualität“ ist es, die Teilnehmer möglichst schnell in den Arbeitsmarkt zu integrieren. Dazu erhalten diese Einblicke in verschiedene Handwerksberufe, in betriebliche Abläufe und in den Lebensalltag in Deutschland, beispielsweise zu nötigen Behördengängen. Zudem bekommen sie Sprachunterricht. „Die Teilnehmer lernen einige der rund 130 handwerklichen Berufe über Praktika in unseren Werkstätten kennen und kommen so in Kontakt mit möglichen Berufsbildern und Unternehmern“, sagt BTZ-Betriebsleiter Jörg Franz. Die PAuL-Projektverantwortliche Deborah Bertolini fügt hinzu: „Es macht Spaß, zu sehen wie hoch motiviert und wissbegierig unsere Teilnehmer bei der Sache sind. Sie wollen Deutsch lernen, arbeiten und sich hier eine Zukunft aufbauen.“

Das Projekt am BTZ-Standort Bensheim wird gemeinsam finanziert durch den Europäischen Sozialfonds, die Handwerkskammer Frankfurt-Rhein-Main und den Kreis Bergstraße. „Viele Handwerker suchen dringend Fachkräfte-Nachwuchs. Wir möchten mit der Qualifizierungsmaßnahme dazu beitragen, dass die Betriebe mehr gute Mitarbeiter finden. Aus diesem Grund und aus gesellschaftlicher Verantwortung haben wir das Projekt ins
Leben gerufen“, sagte Rainer Mangler-van Klev, Arbeitnehmer-Vizepräsident der Handwerkskammer Frankfurt-Rhein-Main.

Kreisbeigeordneter Matthias Schimpf ergänzt: „Für den Kreis Bergstraße ist es wichtig, dass die Menschen, die bei uns Hilfe suchen, schnell eine Beschäftigung aufnehmen, sich hier integrieren und zu Nachbarn werden. Davon profitiert der gesamte Landkreis. Um das zu verwirklichen, beteiligen wir uns gerne an der Förderung des Projektes.“

Adil Oyan, Bensheimer Finanzdezernent und unter anderem zuständig für Integration und Flüchtlinge, hebt die gute Zusammenarbeit mit dem Kreis bei der Unterbringung als beispielhaft hervor. „Unser Dank gilt allen Beteiligten an diesem Projekt, das nicht nur mehr Aufmerksamkeit, sondern auch Unterstützung verdient. Integration ist schließlich keine Einbahnstraße und bedingt entsprechende Angebote“, so Oyan. Die Stadt unterstütze verschiedene Initiativen und Vereine und stelle neben über 40 Integrationslotsen auch einen Integrationsbeauftragten zur Verfügung. Es sei auch geplant, sich am Programm „Sport und Flüchtlinge“ der Landesregierung zu beteiligen und einen ehrenamtlichen Sport-Coach einzusetzen.

Mathias Wagner verweist zudem auf den „Hessischen Aktionsplan zur Integration von Flüchtlingen und Bewahrung des gesellschaftlichen Zusammenhalts“. Dazu Wagner: „Der Aktionsplan beinhaltet umfassende Integrationsmaßnahmen. Dazu gehören die Ausweitung von Arbeitsmarkt-, Ausbildungs- und Sprachförderung sowie schulischer Angebote. Das ist ein
großer Schritt auf dem Weg zur Umsetzung der von uns GRÜNEN angestrebten Integrationskultur. Damit schaffen wir tragfähige Strukturen, um den Menschen zu helfen, die bei uns Schutz vor Krieg, Terror und Gewalt suchen, um die Ehrenamtlichen zu unterstützen und die Kommunen zu entlasten.“

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