Gute Willkommenskultur für Flüchtlinge in Bensheim

Besuch aus Friedberg 28.11.15

Die Grünen aus Friedberg und der Wetterau, diskutierten mit den Grünen aus Bensheim und dem Verein „Welcome to Bensheim“ über die Flüchtlingsarbeit.

Seit August hat Bensheim eine Erstaufnahmeeinrichtung für Flüchtlinge, wie sie jetzt auch für Friedberg vorgesehen ist. Dies war der Grund für die Friedberger, nach Bensheim zu kommen um sich über die Erfahrungen im Umgang mit den Verwaltungs- und Hilfsstrukturen zu informieren.
Gemeinsam mit vielen engagierten Helfern in der Stadt wurde eine Struktur und ein Netzwerk aufgebaut, dass zu einer guten Willkommeskultur und Integrationsarbeit führt und wir freuen uns, wenn wir mit unseren Erfahrungen anderen Städten helfen können, die noch am Anfang stehen, betont Doris Sterzelmaier, GLB Fraktionsvorsitzende.

In Bensheim erhielt Mitte August der hauptamtliche grüne Stadtrat Adil Oyan einen Anruf vom Regierungspräsidium, dass das Festgelände der Stadt für eine Erstaufnahmeeinrichtung besichtigen wollte. Danach ging alles ganz schnell, und kurz darauf trafen die ersten der 600 Flüchtlinge ein.

„Wichtig erscheint mir die enge Abstimmung mit dem Regierungspräsidium von Anfang an“, fasst Florian Uebelacker, Fraktionsvorsitzende aus Friedberg sein Gespräch mit den Stadtrat zusammen. Markus Fenske, Grüner Stadtrat in Friedberg wünscht sich: „Wie in Bensheim sollten die anstehenden Informationsveranstaltungen des Regierungspräsidiums von der Stadt begleitet und das Gespräch mit Bürgerinnen und Bürgern sollte frühzeitig gesucht werden“.

Die Bensheimer berichteten, wie die Flüchtlingsbetreuung und Integrationsarbeit aufgebaut ist und überreichten Flyer und den Newsletter der Stadt als Beispiele für das, was gemacht wird und wie es organisiert ist.

Carl Cellarius aus Friedberg kann die logistische Leistung aufgrund seiner eigenen Erfahrungen in einer Rettungsleitstelle nachvollziehen und betont, „der regelmäßige Informationsaustausch von Stadt, Verein und Rotem Kreuz, das die Erstaufnahmeeinrichtung betreibt, führt dazu, dass Probleme gar nicht erst entstehen bzw. auftretende Fragen schnell beantwortet werden können“.

Die Delegationen aus Friedberg und der Wetterau ließen sich die verschiedenen Angebote des Vereins „Welcome to Bensheim“ erläutern. Dafür hatte der Verein einen Film vorbereitet, der eindrucksvoll die Arbeit der letzten drei Monate mit den Flüchtlingen zeigt.
Abschließend konnten sich die Besucher auch einen persönlichen Eindruck von den beiden Begegnungszelten machen, die aufgestellt worden waren, um Betreuungsangebote auch außerhalb des Camps anzubieten. In diesen Zelten findet die Kinderbetreuung, das Deutsch lernen und die Frauenarbeitsgruppe statt, darüber hinaus bieten sie Raum für persönliche Begegnungen zwischen Bensheimern und den Flüchtlingen, was für alle Beteiligten von unschätzbarem Wert ist. Die Friedberger Delegation und Mehmet Turan, deren Integrationsexperte, zeigte sich beeindruckt von den Angeboten des neu gegründeten Verein, der bereits viele Mitglieder hat.

„Erfolgsfaktor ist die enge Zusammenarbeit zwischen Regierungspräsidium, Rotem Kreuz, Stadtverwaltung und Verein“, fasst Stadtrat Oyan zusammen, „erst durch die Unterstützung aus der Bevölkerung, die weiterhin zunimmt, ist eine qualitative Begleitung möglich. Und dazu bedarf es der städtischen Unterstützung, die wir auch mit Personalaufstockung bereit sind zu leisten“.
In dem Bewusstsein, noch einen langen Weg vor sich zu haben, fahren die
Grünen zurück nach Friedberg. Sie empfehlen ihrem Bürgermeister Keller
und ihrem Erstem Stadtrat Ziebarth einen Besuch in Bensheim, damit auch
sie sehen können, wie erfolgreiche Flüchtlingsarbeit sein kann.

Friedberger Grüne zu Besuch28.11.15