Zum 25. Jahrestag der Wiedervereinigung werden in Bensheim drei Bäume gepflanzt

BENSHEIM – (ai). In der Taunusanlage in Bensheim wurden zum Tag der Deutschen Einheit drei Bäume gepflanzt. Die Schutzgemeinschaft Deutscher Wald (SDW) hatte dies zum 25. Jahrestag der Wiedervereinigung vorgeschlagen. 220 Städte und Gemeinden sind dem Beispiel bundesweit gefolgt.
Gruppenbild Einheitsbäume

Es war die spontane Idee des Bensheimer Bürgermeisters Rolf Richter (CDU) ausnahmsweise nicht nur die Prominenz zum Spaten greifen zu lassen. Richter bat deshalb drei Kinder, beim Bäumepflanzen dem Bergsträßer Landrat Christian Engelhardt und dessen Kollegen Igor Bolsun aus dem russischen Partnerkreis Polessk/Labiau behilflich zu sein. So können die Zwillingsschwestern Eylül und Efsun sowie Anna in die Bensheimer Stadtgeschichte eingehen. Die Eltern wohnen in der Bensheimer Weststadt. Für sie ist die Taunusanlage Naherholungsgebiet und Spielplatz. Dort spielten sie um die Mittagszeit in der Sonne, als Bürgermeister Richter sie bat. Das die drei Kinder türkische und russische Wurzeln haben, verstärkt die Symbolkraft der Bäume. Dem russischen Landrat Igor Bolsun aus dem Bergsträßer Partnerkreis Polessk/Labiau war es zunächst nicht aufgefallen, dass er sich mit der Mutter von Anna ohne Dolmetscherin unterhalten kann.

Kiefer, Buche und Eiche im Dreieck

Kiefer, Buche und Eiche sind in einem gleichschenkligen Dreieck mit jeweils zehn Meter Seitenlänge gepflanzt. Die „Einheitsbäume“ stehen dort, wo sich drei Wege in der Taunusanlage treffen. Die Kiefer symbolisiert die trockenen, sandigen Böden in den nordöstlichen Bundesländern, die Buche steht für den Westen mit seinem normalerweise feuchten, atlantischen Klima, und die Deutsche Eiche ist das verbindende Element, wie Wolfram Grüneklee erklärte, der Kreisvorsitzende der SDW. Die Idee, zum Jahrestag der Wiedervereinigung die Bäume in Bensheim zu pflanzen, stammt von Johannes Truschel, dem Sohn des früheren Forstamtsdirektors Walter Truschel. In Bensheim war Werner Groß dabei, Ehrenvorsitzender der SDW, sowie die Bürger-meister Christian Schönung (Lorsch) und Helmut Glanzner (Einhausen). Sie wollen ähnliche Pflanzaktionen ermöglichen.

Die Forstwissenschaftler nennen die Stieleiche oder Sommereiche mit den lateinischen Begriffen Quercus robur oder Quercus pedunculata. International ist allerdings auch von Quercus germana, also von der Deutschen Eiche, die Rede. Die Stieleiche war 1989 Baum des Jahres, als in Berlin die Mauer fiel.

Quelle: Starkenburger Echo 5.10.2015