Bensheim bleibt grün

Mindestens wenn es nach den Bensheimer Grünen
geht. Diese Aussage bekräftigte die Fraktionsvorsitzende der GLB, Doris
Sterzelmaier, auf einer Sitzung des Fraktionsvorstandes, auf der die
Folgen der Baumfällungen von Hessen Mobil am westlichen Ortseingang und
der DB längs der Bahnlinie besprochen wurden. Leider habe die Stadt
allenfalls auf Landesebene indirekt Einfluss auf grüne Belange bei
diesen Organisationen.

Wolfram Fendler erinnerte daran, dass der Grüne Grundsatz: Innen- vor
Außenentwicklung in die Politik der Stadt in der Weise eingeflossen sei,
dass die Kultur- und Freizeitlandschaft zwischen Fehlheim und Auerbach
dauerhaft erhalten werde, die ehemals geplante Straße zwischen Fehlheim
und Auerbach nicht gebaut und das in Fehlheim geplante Baugebiet um 70
000 Quadratmeter verkleinert wurde.

Bensheim hat im Vergleich zu anderen Kommunen hohe Standards.
Beispielsweise haben wir schon seit einigen Jahren für Bensheim und
Bensheim-Auerbach eine Baumschutzsatzung und sind damit Vorreiter im
Kreis Bergstraße. Dieses zu erreichen war für die GLB nicht einfach.
Diese Satzung regelt, dass bestimmte Bäume ab einer bestimmten Größe zu
erhalten sind. Ausnahmen sind genau bestimmt und haben eine
Ersatzpflanzung zur Folge.
Erst kürzlich wurde auf Initiative der Grünen bei der Aufstellung des
Bebauungsplanes am Gärtnerweg durch Antrag der Koalition der Erhalt der
Lindenreihe auf der Westseite des Grundstücks beschlossen. Diese
Baumreihe sollte gefällt werden, um einer Lärmschutzwand Platz zu
machen. Diese sollte die neuen Häuser vom Sportplatz abschirmen. Bei der
Einzelabstimmung des Antrages gab es nicht nur Befürworter. Die größte
Oppositionsfraktion stimmte dagegen.

Am Berliner Ring werden derzeit abgängige Bäume nachgepflanzt und viele
zusätzliche Bäume neu gepflanzt.
Zum Hessentag 2014 wurde durch die Stadt eine Aufforstung am
Niederwald auf einer Fläche von 6.000 qm vorgenommen. Und Unterstützung
im Ausbau des innerstädtischen Grüns gab es von der Sparkasse, die
auch zum Hessentag 2014 Bäume und Sträucher verteilt hat, die jetzt in
Gärten im Stadtgebiet stehen. Eine Verbesserung wird auch die neue
Baumreihe in der Fabrikstraße entlang des Fachmarktzentrums werden. Und
an der „Einkaufsmeile“ in Auerbach ist derzeit die Blüte der
neugepflanzten Bäume zu bestaunen.

Seit Jahrzehnten schon werden Streuobstwiesen in Bensheim angelegt und
viele Ehrenamtliche, helfen bei der Pflege. Von Stadtrat Oyan (GLB)
wurde 2014 ein runder Tisch der Naturschutzverbände einberufen, der sich
gerade jetzt im Mai wieder trifft. Der dadurch entstehende
Informationsaustausch soll zur besseren Abstimmung für Natur- und
Landschaftsschutz dienen, auch bei Renaturierungsmaßnahmen von
Gewässern. Dafür stehen neben Fördermitteln der EU auch der jährliche
Grubenszins der Stadt Bensheim aus der Erlachauskiesung zur Verfügung.

Die vergleichsweise hohen Bensheimer Standards werden wir weiter
ausbauen. So soll bis zum Herbst das innerstädtische Kataster mit der
Bewertung des Grünflächenpotenzials fertig werden, so im Bauausschuss
bereits angekündigt. Dies wird aus Sicht der GLB die Grundlage für die
Vernetzung der innerstädtischen Grünflächen geben.

Erkrankte Bäume werden in der Regel am gleichen Standort ersetzt. Und
entgegen besseren Wissens wird immer noch ohne Nachweis behauptet, die
Bäume am Nettoparkplatz seien nicht krank gewesen. Das widerspricht den
Sachkundigen, die damals wegen des Pilzbefalls die Platanen zur
Verkehrsicherung am Nettoparkplatz fordern mussten und damit zugleich
eine weitere Ausbreitung des Pilzes im Stadtgebiet verhinderten. Wegen
der Suche nach dem Standort für ein Fahrradparkhaus für die
Mobilitätszentrale Bensheim am Bahnhof erfolgte bisher noch keine
Ersatzpflanzung.
Zutreffend ist zwar auch, dass andere politische Kräfte dem Erhalt und
Weiterentwicklung des innerstädtischen Grüns geringere Bedeutung
zumessen als die GLB. Leider zutreffend ist aber auch, dass in
„Pegida-Manier“ Informationen verbreitet werden, die auf Halbwahrheiten,
Verdrehungen und Unterlassungen von Informationen beruhen. Wer so
argumentiert, darf sich nicht über Politikverdrossenheit beklagen.

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