Jahresrückblick der Grünen Liste Bensheim

Ein Rückblick auf das Jahr 2017 und zugleich ein Ausblick auf das kommende Jahr war Thema des Sprecherteams der Grünen Liste Bensheim (GLB) zum Jahresende. „Für die Grüne Liste Bensheim war 2017 ein politisch erfolgreiches Jahr. Für das zentrale Anliegen der Grünen, den Natur- und Klimaschutz, leider weniger.“ In diesen zwei kurzen Sätzen fasst Sprecherin Charlotte von Hauff den Rückblick zusammen, um für die Zukunft anzukündigen: „politisch gestärkt und verjüngt wollen wir in 2018 auch in diesem Politikfeld mehr sichtbare Ergebnisse erzielen.“

Die Wiederwahl des für Finanzen, Integration und Umwelt- und Klimaschutz zuständigen grünen Stadtrates Adil Oyan, das gute Ergebnis des jungen Bensheimer Grünen Moritz Müller bei der Bundestagswahl, auch was die personenbezogenen Erststimmen betrifft, der Ausbau der Kinderbetreuung, die gute Integrationsarbeit, die Ausweisung von Flächen für öffentlich geförderten Wohnungsbau, die Förderung des Fahrradverkehrs und die zunehmende Nutzung des Förderprogrammes Klimaschutz durch die Bensheimer Bürgerinnen und Bürger steht für die Grünen auf der Erfolgsseite der Jahresbilanz, schreiben sie in ihrer Pressemitteilung.

Das Aus für die Hoffnung auf regenerativ erzeugten Bensheimer Windkraftstrom durch die Streichung aller Vorranggebiete im Entwurf des Regionalplans steht auf der Negativseite. Die Aussicht, dass Bensheim sein Ziel, den CO2-Ausstoß bis 2020 um 40 Prozent zu verringern, nicht erreichen wird, ebenso. Der fehlende Windkraftausbau, eine weitere Zunahme des motorisierten Individualverkehrs und zu wenige energetische Sanierungen von Bestandsgebäuden sieht Grünen-Sprecher Wolfram Fendler als Hauptursachen. Selbst die Umstellung von Heizungen auf regenerative Energie sei nicht wie geplant vorangekommen. In diesen Bereichen bestehe jetzt großer Nachholbedarf.

Das Bienen- und Insektensterben, das in den letzten Jahren Ausmaße angenommen hat, die auch für Laien nicht mehr zu übersehen sind, ist nach Ansicht von GLB-Sprecherin Birgit Rinke die vielleicht dramatischste negative Entwicklung aus Sicht des unmittelbaren Naturschutzes: „Auch wenn das keine lokale Veränderung ist, kann man in diesem Fall durch lokale Maßnahmen viel erreichen, insbesondere den Verzicht auf Insektengifte und Pflanzenvernichtungsmittel wie Neonikotinoide und Glyphosat.“

„Mit der erfolgreichen Wahlkampagne für den jungen Bensheimer Direktkandidaten Moritz Müller zur Bundestagswahl haben wir gezeigt, dass grünes Denken in der Jugend verankert ist“, ist Sprecher Wolfram Fendler überzeugt. „Die Grünen haben sich in der Bundespolitik als sachorientiert, realistisch und verlässlich präsentiert, so wie sie in Bensheim Politik machen.“ Das hebe sie deutlich von anderen Parteien ab.

Der Wahlkandidat, Moritz Müller, fordert eine Fortsetzung dieses Kurses auch bei den anstehenden Landtagswahlen: „Wir müssen unsere Erfolge aufzeigen und realistische Ziele für die nächste Wahlperiode setzen. Dann können wir auch das Vertrauen der Menschen gewinnen.“ Er hält Umwelt- und Klimaschutz, Ausbau erneuerbarer Energie, artgerechte Tierhaltung neben der Bildungspolitik für die Themen, mit denen die Grünen punkten können und auch bei der Landtagswahl werben sollten. Als größten landespolitischen Erfolg der Grünen wertet er die für 2018 angekündigte Übernahme des Elternanteils der Kindergartenkosten für sechs Betreuungsstunden täglich durch das Land: „Das ist ein großer Schritt zu gleichen Bildungschancen. Endlich wird nicht nur das Universitätsstudium, sondern auch der Kindergartenbesuch von bis zu sechs Stunden am Tag gebührenfrei.“

Die Fraktion und Sprecher der Grünen Liste Bensheim werden auch im nächsten Jahr weiter daran arbeiten, die Stadt grüner zu machen und den Naturschutz im Umland zu pflegen. Die Erhaltung und weitere Entwicklung der Naturräume um die Stadt und die Erreichung der Klimaschutzziele haben dabei Priorität. Zahlreiche, mit dem Masterplan ‚100% Klimaschutz‘ schon beschlossene und im Koalitionsvertrag festgelegte Punkte müssen dazu noch verwirklicht werden.