GLB sieht demografischen Wandel in Bensheim gut bearbeitet

Bensheim begleitet den demografischen Wandel aktiv und ist seit 2006 mit der Ernennung des ersten kommunalen Demografiebeauftragten Hessens gut aufgestellt. Mit dem wichtigen Thema einer älter werdenden Gesellschaft und die daraus folgenden Veränderungen für unsere Stadt, beschäftigte sich die Fraktion der Grünen Liste Bensheim. Der Demografiebeauftragte, Herr Markus Foltin, war zu Gast und erläuterte, welche Projekte bisher in Bensheim umgesetzt wurden.

Im Vordergrund seiner Arbeit steht stets die vorgegebene Zielrichtung die Stadt „demografiefest“ weiter zu entwickeln. Dies bedeutet, dass heutige Entscheidungen so getroffen werden, dass Sie auch künftig, bei veränderter Bevölkerungsstruktur und weniger Einwohnern, ebenso sinnvoll sind, wie heute.

Die Projekte reichen von der erfolgreichen Bewerbung beim Stadtumbau West über den mit dem Hessischen Demografie-Preis 2011 ausgezeichneten Projekt „Firmenübergreifende Personalstrategie im demografischen Wandel“ bis zum Projekt Altersgerechter Umbau, bei dem die Quartiere Hemsberg und Griesel auf ihre altersgerechte Ausstattung untersucht wurden. Hier ging es sowohl um die einzelnen Häuser, als auch das Wohnumfeld und die Anbindung an die Infrastruktur der Stadt. Herr Foltin erläutert, dass bei seiner täglichen Arbeit auch darauf zu achten sei, ob die Bebauungspläne zur demografischen Entwicklung passen.

Innenstadtnaher und altersgerechter Wohnraum wird in den nächsten Jahren immer bedeutender werden, stellt Fraktionsvorsitzende Doris Sterzelmaier fest. „Wir sehen den Bereich mit den nicht mehr genutzten Gebäudeteilen des Heilig Geist Hospitals dafür als geeignet an“, ergänzt stellvertretender Fraktionsvorsitzender Wolfram Fendler.
Beim Eulergelände wurde von der Stadt vorgeschrieben, dass mehrere Wohnhäuser barrierefrei und altengerecht zu errichten sind. Wir unterstützen es, wenn ältere Mitmenschen so lange wie möglich, durch Umbau und Hilfen in ihrem eigenen Wohnraum leben wollen. Wenn sich Personen aber entscheiden, ihr zu groß gewordenes Haus zu verkaufen, um sich in einer barrierefreien Wohnung zu verkleinern, dann muss auch dafür das entsprechende Angebot da sein, sagt Herr Foltin.

Die Verkleinerung hat auch zur Folge, dass die frei gewordenen Immobilien dann für junge Familien zur Verfügung stehen. Dies birgt die Chance, dass die gesuchten Fachkräfte nach Bensheim zuziehen können. Auch an die Integration von Zuwanderern ist zu denken. Angelika Köster-Lossack betont, dass hier auch der deutsche Städtetag gefordert ist sich für einfachere und schnellere Lösungen bei der Zuwanderung junger Fachkräfte aus den EU-Ländern einzusetzen.

Ein weiteres mit dem Fachkräftemangel verbundenes Thema ist die Herausforderung Beruf und Familie zu vereinbaren. Hierbei geht es zum einen um den bedarfsgerechten Ausbau der Kinderbetreuung, aber auch um die Vereinbarkeit von Beruf und einer zunehmenden Anzahl pflegebedürftiger und mitunter dementer Familienmitglieder.
Zunehmende Demenz im Alter hat Konsequenzen, die auch von der Stadtgesellschaft beachtet werden müssen. Das seit Mai 2013 aktive „Netzwerk Demenz Bensheim“ hat die Aufgabe Institutionen, Wirtschaft, Ehrenamtliche und Öffentlichkeit miteinander zu vernetzen, um die Stadt demenzfreundlicher weiterzuentwickeln. Hierbei erläutert Herr Foltin, wie wichtig die Öffentlichkeitsarbeit und Netzwerke sind, um die Bedeutung der zunehmend älterwerdenden Bevölkerung der Gesellschaft bewusst zu machen und um die bevorstehenden Veränderungen gemeinsam in der Stadt zu bewältigen. Ein Erfolg bei der Einbindung der Öffentlichkeit in Gestaltungsprozesse in jüngster Zeit sei z.B. die durch Herrn Ersten Stadtrat Sachwitz eingeleitete intensive Bürgerbeteiligung für einen Bebauungsplan am Hemsberg.
Die demografische Entwicklung Bensheims wird durch ein Stadtteilmonitoring jährlich fortgeschrieben und die Informationen dazu in den Gremien und auf der Homepage veröffentlicht.

Der Besuch des Demografiebeauftragten macht deutlich, dass Bensheim schon viel in diesem Bereich getan hat, aber immer neue Herausforderungen auf die Stadt zukommen, die auch weiterhin ein großes Engagement erfordern. Hierbei wollen wir als Grüne Unterstützung leisten, damit Bensheim in eine gute Zukunft gehen kann, betont Fraktionsvorsitzende Doris Sterzelmaier und dankte Herr Foltin für seine Ausführungen und die Diskussion.
Weitere Informationen zum Demographischen Wandel in Bensheim sind auf der städtischen Homepage zu finden: http://www.bensheim.de/sv_bensheim/de/Stadtentwicklung/Demographischer%20Wandel/