GLB ergreift Position für Windräder am Haurod

Mit den sechs zur Zeit anhängigen Verfahren zur Errichtung von Windrädern im Kreis Bergstraße befasste sich das SprecherInnenteam der Grünen Liste Bensheim auf seiner letzten Sitzung.

Im Zwischenbericht zum „Masterplan 100% Klimaschutz“ für Bensheim ist nicht nur vorgesehen, dass Bensheim bis 2050 seinen Energieverbrauch halbieren soll, sondern auch, wie der verbleibende Energiebedarf aus regenerativen Quellen gedeckt werden kann. Eine große Rolle dabei spielt die Windkraft.

In dem Entwurf des Regierungspräsidiums für den Raumordnungsplan zur Windkraftnutzung wird in der Umgebung von Bensheim einzig der Bereich Haurod als Vorranggebiet für die Windkraftnutzung empfohlen.

Die Grünen verkennen nicht, dass die Errichtung von Windkraftanlagen ein schwerwiegender Eingriff in Natur und Landschaft ist und unmittelbare Anwohner Beeinträchtigungen befürchten.

„Das Regierungspräsidium hat hier eine Abwägung vorgenommen und von den vielen, prinzipiell geeigneten Flächen in der Umgebung von Bensheim letztlich nur den Bereich Haurod als Vorranggebiet empfohlen“ unterrichtet Sprecher Wolfram Fendler. Die detaillierte naturschutzfachliche Untersuchung habe für drei von vier auf Lautertaler Gemarkung gelegenen potentiellen Standorten keine Verhinderungsgründe ergeben. und weiter: „Wer diese trotzdem ablehnt, muss besser geeignete in der Umgebung nachweisen. Die Standortsuche darf nicht nach dem St. Florians Prinzip erfolgen.“

Michael Krapp verweist auf die wirtschaftliche Seite: „Landgestützte Windkraft ist mit Abstand die kostengünstigste Form der regenerativen Energieerzeugung. Wir brauchen ihren Ausbau, damit die Energiewende bezahlbar bleibt. Wenn die Windräder in der Nähe der Verbrauchsorte stehen, werden nicht nur die Kosten für lange Übertragungsleitungen vermieden, sondern auch die Umweltbeeinträchtigungen, die dadurch entstehen würden.“

„Andere Regionen ergreifen Windkraftanlagen erfolgreich als Chance um den Tourismus zu fördern, z.B. durch einen „Windkraft-Wanderweg“ im Hunsrück“ berichtet Sprecherin Angelika Köster-Lossack. Die Auswirkung von Windkraftanlagen auf den Tourismus sei eine Folge der Herangehensweise. Wer sie schlecht rede, dürfe sich über die negativen Folgen nicht wundern.

„Wir brauchen die Windräder im Kreis Bergstraße, um die Energiewende bezahlbar umzusetzen. Ohne Ausbau der Windkraft an Land muss der benötigte Strom weiter in Atom- und Kohlekraftwerken erzeugt werden.“ stellt Sprecherin Birgit Rinke abschließend fest. „Deshalb erwarten wir, dass die Windradplanung jetzt zügig umgesetzt wird.“