GLB Fraktion schlägt Retentionsräume statt Abflussbeschleunigung für den Hochwasserschutz vor

Mit den geplanten Verbesserungen als Folge des letzten Hochwassers in Bensheim befasste sich die Fraktion der Grünen Liste Bensheim (GLB) anhand der Antworten auf eine entsprechende Anfrage von Grünen und CDU.


Das zur Vermeidung von Überschwemmungen in Gronau jetzt ausgebaggerte Bachbett zur Vertiefung des Meerbaches, wird von der GLB mit Sorge gesehen.
Doris Sterzelmaier wies darauf hin, dass der Meerbach beim Eintreffen in die Ebene im Bereich der Werner von Siemens Unterführung Ende Mai 2013 zurückstaute und es nur dem schnellen Eingreifen der Rettungskräfte zu verdanken sei, dass diese nicht überflutet wurde. Der Meerbach wurde in die Äcker und die Kleingärten Richtung Heppenheim abgelassen, damit er nicht unkontrolliert über die Ufer trat. Auch die Brücke der B3 hätte keine zusätzliche Kapazität gehabt, so dass bei einem höheren Wasserstand und Rückstau eine Überflutung des östlich angrenzenden Wohngebietes zu befürchten ist. Dabei habe die Baugrube auf dem Euler-Gelände bereits als Rückhaltepuffer gewirkt. Diese sei aber nicht dafür vorgesehen. Durch den Klimawandel ist mit weiteren Extremwetterlagen zu rechnen und daher eine Lösung auch für diese Problematik gemeinsam mit dem Gewässerverband anzugehen, sagt Sterzelmaier.

Der BUND Vorsitzende Andreas Rossa empfahl, vorrangig gegenüber einer Erhöhung der Abflussmenge des Meerbaches in Gronau die Anlage von Retentionsräumen in den Zuflüssen oberhalb Gronaus zu prüfen, sowie auch die Zuflüsse im Verlauf des Meerbaches und auch das für Hochwasserentlastungen vorgesehene Einlaufbauwerk am Naturschutzgebiet Tongruben in die weiteren Untersuchungen mit einzubeziehen. Neben einer positiven Wirkung auf die Hochwasserabläufe  können Retentionsräume für den Erhalt und die Verbesserung der ökologischen Vielfalt einen wichtigen Beitrag liefern.

Wolfram Fendler wies darauf hin, dass falls Maßnahmen ergriffen würden um die Abflussmenge im Oberlauf zu vergrößern, vorher oder zeitgleich auch eine Erhöhung der Durchflusskapazität unter B3 und Bahn erfolgen müsse, um nicht das eine Problem durch ein neues zu ersetzen.