Besuch im Naturschutzzentrum

Im Rahmen des Sommerprogramms besuchte die Fraktion der Grünen Liste das Naturschutzzentrum Bergstraße

Naturschutzzentrum

Kinder brauchen die Natur nicht aus zweiter Hand, nicht hinter einer Scheibe, davon ist Veronika Lindmayer, die pädagogische Leiterin des Naturschutzzentrums überzeugt. Ihr großes Engagement gibt ihr auch im neunten Jahr des Bestehens des Zentrums recht. Die Zahl der Schulklassenbesuche war noch nie so hoch wie derzeit. Aus dem Umkreis von 40 km kommen die Anfragen. Auch Kindergeburtstage, Betriebsausflüge, Tagungen von Firmen und Hochzeiten werden immer mehr nachgefragt und zusätzlich zum pädagogischen Jahresprogramm bewältigt. Das Naturschutzzentrum hat sich einen Namen gemacht und ist weit über die Grenzen Bensheims bekannt geworden.

Mit diesen guten Nachrichten begrüßten Frau Lindmayer und Herr Simon Lindmayer die GLB Fraktion, die mit Stadtrat Adil Oyan gekommen war, um sich über die aktuellen Entwicklungen zu informieren. Die Träger der gemeinnützigen Gesellschaft Naturschutzzentrum Bergstraße mbH sind außer Bensheim auch der Kreis Bergstraße. Daher war auch Matthias Schimpf, Vorsitzender der Gesellschafterversammlung des Naturschutzzentrums, hinzugekommen.

Frau Lindmayer berichtete weiter über die Entwicklung des Zentrums. So hat sich der Umsatz seit 2005 verdreifacht. Trotzdem lag der Zuschussbedarf jedes Jahr unter der vereinbarten Obergrenze von 100.000 Euro, so dass der Kreis regelmäßig nicht den vollen Zuschussbetrag zahlen musste.

Die Kosten sind nicht konstant geblieben. Sie sind Jahr für Jahr gestiegen. Bei einer festen Personalausstattung von 2,5 Stellen und einer 7 Tage Woche kommt das Zentrum an seine personelle Leistungsgrenze. Aufgrund der Beliebtheit und der Nachfrage steckt aber noch viel Potential in der Einrichtung. Frau Lindmayer ist wichtig, dass hier Inhalte vom Wert der Natur und der Ökologie vermittelt werden und die hochwertige Bildungsarbeit von Fachkräften auch weiterhin erfolgt.

Im Juni 2014 feiert das Zentrum sein 10 Jähriges Bestehen. Dann wird gemäß Gesellschaftsvertrag auch über die Finanzierung der Einrichtung neu verhandelt. Uns Grünen ist wichtig, dass das Naturschutzzentrum dauerhaft finanziell abgesichert ist und die gute Arbeit fortgesetzt und weiterentwickelt werden kann, sagt Doris Sterzelmaier GLB Fraktionsvorsitzende. Und weiter: Sicher werden nicht alle Potentiale ausgeschöpft werden können, aber eine Perspektive für eine gute Entwicklung in die Zukunft muss gewährleistet sein. Die Gespräche zwischen Kreis und Stadt wurden bereits aufgenommen, teilte Matthias Schimpf mit.

Auch die Einbindung des Zentrums beim Hessentag war ein Thema. Ganz in der Nähe der Hessentagsarena und fast am Radweg von Lorsch, liegt das Zentrum günstig. Wir gehen davon aus, dass die Einrichtung als Ruhepunkt beim Hessentag eine wichtige Rolle spielt und entsprechend eingebunden wird, denn die Chance der Darstellung für eine Vielzahl von Besuchern müsse genutzt werden, teilt Wolfram Fendler stellv. Fraktionsvorsitzender mit. Und weiter: Eine Schließung während des Hessentags um Stände auf der Hessentagsmeile zu besetzen, komme nicht in Frage. Die weiteren Planungen sollen ergeben welche Möglichkeiten sich hier bieten.

Dem Gespäch folgte ein Rundgang um das Gelände. Herr Schimpf zeigte auf die direkt in der Nachbarschaft gelegene wilde Hüttenbebauung mit Stall. Diese gab immer wieder Anlass zu Beschwerden. Solche nicht genehmigten Bebauungen finden wir immer wieder im Kreisgebiet. Eine Duldung kann und darf nicht eine Genehmigung ersetzen und im Rahmen der Gleichbehandlung haben wir auch hier den Abriss angeordnet, kündigte Matthias Schimpf, auch als zuständiger Bau-und Umweltdezernent an. Auch das wilde Parken, die Vermüllung durch nächtliche Feten und die Selbstgefährdung der illegalen Badegäste sind im Sommer wieder ein Problem. In den bereits renaturierten Bereichen sind sie nicht erwünscht, in den anderen ist die Böschung zu steil und es drohen unvorhersehbare Uferabbrüche. Adil Oyan teilte mit, das regelmäßige Kontrollen stattfinden, die aber bei Bedarf noch verstärkt werden können. Der Rundgang endete auf der Nordseite. Dort konnten die ersten Arbeiten bezüglich der weiteren Auskiesung der Erlache betrachtet werden. Ein weiterer See ist am entstehen. Die Heckenbepflanzung auf der Ostseite steht als nächstes an. Die Einhaltung der Auflagen seien wichtig und müssen kontrolliert werden, sagt Matthias Schimpf. Der Grubenzins, den das Unternehmen jährlich an die Stadt für den Abbau zahlt wird durch die Zweckbindung für den Umwelt- und Naturschutz verwendet. Dies ist eine wichtige Grundlage für vielfältige ökologische Maßnahmen in der Bensheimer Gemarkung und für das Naturschutzzentrum selbst und wird von der GLB als äußerst sinnvoll erachtet. Die Grünen dankten für den informativen Rundgang und das Gespräch, heißt es abschließend in der GLB Presseerklärung.