Bensheim baut U3-Betreuung weiter aus

Die Zahl der Betreuungsplätze für Kinder unter drei Jahren steigt in Bensheim weiter. Noch in diesem Jahr kommen insgesamt 29 Plätze in den Tagesstätten Sankt Albertus, Lerchengrund und Zell hinzu. Auf über 37 Prozent soll die Versorgungsquote in 2013 klettern, kündigte Stadtrat Adil Oyan bei einer gemeinsamen Fraktionssitzung von CDU und GLB an.

Ab August nächsten Jahres haben Kinder vom ersten Geburtstag bis zum Kindergartenalter einen Anspruch auf Betreuung in einer Krippe oder bei Tagespflegepersonen. Die Stadt bereitet sich hierauf vor, die bundesweit angestrebte Quote von 35 Prozent soll dann mindestens erfüllt werden. „Magistrat und Eigenbetrieb Kinderbetreuung haben die erforderlichen Vorbereitungen getroffen, bei den Angeboten für unter Dreijährige ist Bensheim auf einem guten Weg. In mehreren bestehenden Einrichtungen wurden schon Plätze geschaffen, so bei der neuen Kindertagesstätte in der Gartenstraße“, sagte GLB-Fraktionsvorsitzende Doris Sterzelmaier.

Investitionen stehen auch in der Kindertagesstätte Fuldastraße an, in der Christdemokraten und Grüne zu einem gemeinsamen Ortstermin zusammen kamen. Um hier Kleinkinder aufnehmen zu können, werden zusätzliche Räume benötigt, ein Anbau ist erforderlich. Zudem besteht Sanierungsbedarf vom Flachdach bis zu den sanitären Einrichtungen. Das Gebäude wird auch den heutigen Anforderungen der frühkindlichen Förderung nur noch unzureichend gerecht.

Alternativ zu den anstehenden Arbeiten wird deshalb ein Neubau geprüft. Wie die Fraktionen von CDU und GLB in einer Pressemitteilung berichten, soll nach Vorlage der Berechnungen eine Entscheidung fallen – gebraucht werde die Einrichtung in der Weststadt auf jeden Fall.

„Wir wollen die Betreuungsangebote entsprechend dem Bedarf ausbauen und damit der steigenden Nachfrage entsprechen. Die Einbeziehung von Tageseltern ist hierbei genauso wichtig wie Plätze in Einrichtungen. Vor allem die kleinen Kindergärten in den Ortsteilen behalten wir im Blick, um dort ein wohnungsnahes Angebot zu erhalten“, erklärte CDU-Stadtverordneter Tobias Heinz.

Die Kinderbetreuung lässt sich die Stadt viel Geld kosten, die Elternbeiträge decken nur rund 18 Prozent der Personalkosten – weitere Betriebskosten unberücksichtigt. Angesichts der zusätzlichen Leistungen – neben der Aufnahme jüngerer Kinder auch Mittagessen und Betreuung am Nachmittag – steigt der Zuschussbedarf weiter. Die schwarz-grüne Koalition hat in den vergangenen Jahren auf eine Gebührenerhöhung verzichtet, um die Familien zu unterstützen.

Der effektive und wirtschaftliche Einsatz der finanziellen Mittel hat aber in diesem Bereich eine hohe Bedeutung. Deshalb wurde der Eigenbetrieb Kinderbetreuung als städtisches Unternehmen gegründet, der Organisation und Abläufe sowie Zusammenarbeit mit den freien Trägern optimal gestalten soll. So soll er beim Personaleinsatz schneller reagieren können als in den bisherigen Verwaltungsstrukturen.

Obwohl die Schulen zunehmend Betreuungsangebote aufbauen, reichen die Plätze nicht aus. Die städtischen Horte bleiben deshalb auf absehbare Zeit für die Grundschüler erhalten. Die Verknüpfung zwischen Kindertagesstätten und Schulen erhielt mit dem Hessischen Bildungs- und Erziehungsplan größere Aufmerksamkeit: Um den Übergang für die Schulanfänger zu verbessern, bilden die Einrichtungen sogenannte Tandems und arbeiten enger zusammen, berichten die Fraktionen von CDU und GLB.