Eine gute Infrastruktur zum Laden von E-Autos ist erfolgskritisch für das Verbrenner-Aus und damit für das Gelingen der Verkehrswende.
Zum Auftakt ihres Sommerprogramms trafen sich die Bensheimer Grünen mit dem Bensheimer Unternehmer Heiko Mey von der Meygo Charge GmbH und mit Hendrik Schaede-Bodenschatz, Geschäftsführer des Pfungstädter Unternehmens Adaptive Balancing Power GmbH. Treffpunkt war der Parkplatz von EDEKA Merz in Auerbach, wo Heiko Mey seit April diesen Jahres eine Schnellladestation mit 300 kW betreibt. Schnellladestationen mit dieser Leistung sind ideal für den Parkplatz eines Supermarktes, weil die Zeit für das Aufladen eines PKW sehr gut zur Dauer eines durchschnittlichen Einkaufs passt.
Die Besonderheit der Auerbacher Installation erläuterte Hendrik Schaede-Bodenschatz. Weil die Anschlussleitung vor Ort die benötigte Leistung nicht liefern kann, wird die Ladestation ergänzt durch einen Schwungmasse-Speicher. Die elektrische Energie wird hier in die mechanische Energie eines rotierenden Zylinders umgewandelt und dann bei Bedarf wieder schnell zum Laden eine E-Autos verwendet. Und das alles mit einem Wirkungsgrad von 92%, voll recyclingfähig, ohne problematisch Batterie-Chemie, wie Hendrik Schaede-Bodenschatz betont.
In der abschließenden Gesprächsrunde standen die Chancen und Probleme eines Startups wie Meygo Charge im Vordergrund. Die Firma ist seit 2023 am Markt, in dieser Zeit wurden deutschlandweit 35 Ladestationen errichtet, 13 weitere befinden sich im Bau. Bei der Stadt liegt derzeit eine Anfrage über 20 mögliche weitere Standorte auf Bensheimer Gemarkung vor.
„Ist Bensheim als Wirtschaftsstandort für junge Unternehmen und junge Unternehmer attraktiv?“ war die Frage. Heiko Mey beantwortet sie eher positiv. Die Wirtschaftsförderung sowohl auf Kreisebene als auch bei der Stadt durch die MEGB klappt gut, ebenso die Vernetzung mit anderen Bensheimer Unternehmern. Schwierig für ein junges Unternehmen mit innovativen Ideen ist die Finanzierung neuer Projekte, hier würde man sich öfter mal mehr Flexibilität seitens der Banken wünschen. Insgesamt zieht Heiko Mey das Fazit „Es geht schon vieles in die richtige Richtung, vieles könnte aber auch noch besser gehen“.