Grüne begrüßen neues Förderprogramm für Bürgerenergiegesellschaften

„Um die Klimaziele noch zu erreichen, müssen mehr Anstrengungen unternommen werden, sind sich wir Grüne einig. Daher ist es sehr zu begrüßen, dass es seit dem 1.1.2023 ein neues Förderprogramm des Bundes gibt“, sagt Michael Krapp vom Vorstand der Grünen, Ortsverband Bensheim. Das Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz fördert die Gründung von Bürgerenergiegesellschaften. Übernommen werden pro Windprojekt 70% (max. 200.000 EUR) der Kosten in der Startphase, die oft von hohen Ausgaben für Planung und Genehmigung begleitet wird. Wenn das Projekt erfolgreich an den Start gegangen ist, muss die Förderung zurückbezahlt werden, um eine Doppelförderung zu vermeiden.

In Deutschland sollen bis 2030 Erneuerbare Energien 80% des Bruttostromverbrauchs ausmachen. „Dies erreichen wir nur mit einem umfangreichen Ausbau, für den wir ein breites Engagement auch von uns Bürgerinnen und Bürgern benötigen“, betont Vorstandsmitglied Melanie Usselmann. „Dass starkes Interesse z.B. der Anwohner an einer finanziellen Beteiligung von Energieprojekten besteht, haben wir bei unserer Grünen Nachhaltigkeitsmesse in Bensheim im August erlebt. Hier wurden wir mehrfach auf solche Bürgerenergiegesellschaften angesprochen und freuen uns deshalb besonders, dass es dafür jetzt eine Förderung gibt, die die Gründung einfacher macht.“

Windprojekte stoßen oft auf Widerstand, da sich Bewohner nicht ausreichend beteiligt fühlen – weder am Bau noch am Ertrag. Gleichzeitig unterstützt eine Mehrheit der Bürger aber den Ausbau der Erneuerbaren Energien. Windenergiegesellschaften sollen daher einen Anreiz für den Ausbau von Erneuerbaren Energien schaffen und gleichzeitig deren Akzeptanz erhöhen. In Südhessen sind 1,5% der Landesfläche als Vorranggebiet für Windkraft bereitgestellt und es gibt noch Platz für neue Windkraftanlagen.
„Ob diese Fläche ausreicht, um die nationalen Klimaziele zu erreichen und damit die Energiewende gelingt, wird sich in den kommenden Jahren zeigen. Einer Debatte um zusätzliche geeignete Flächen sollte sich niemand verschließen“, sagt Fraktionsvorsitzende Doris Sterzelmaier und erklärt weiter: „Auch der Ausbau der Photovoltaik muss verstärkt weitergehen. Hierfür gibt es seit Jahren in Bensheim ein Förderprogramm und kostenlose städtische Energieberater für die Bürgerinnen und Bürger.“

Vorreiter bei Bürgerenergiegesellschaften in Europa ist derzeit Dänemark. Generell lässt sich das Konzept der Bürgergenossenschaften auf viele andere Branchen einer gemeinwohlorientierten Wirtschaft übertragen. In den letzten Jahren gingen derartige Neugründungen aufgrund komplizierter bürokratischer Anforderungen jedoch stark zurück. Das soll durch neue Vereinfachungen geändert werden, für die sich die Grünen auch auf EU-Ebene einsetzen, heißt es abschließend in der Pressemitteilung des Ortsverbandes der Bensheimer Grünen.