Grüne für Verkehrsverbesserungen in der Wilhelmstraße und bei der Schillerschule

BENSHEIM. Wilhelm- und Saarstraße gehören zu den stark frequentierten Schulwegen in Bensheim. Vor allem vor Unterrichtsbeginn ist es für Fußgänger und Radfahrende gefährlich, diese Straßen zu nutzen, und schwierig, sie zu überqueren. Mitglieder der Stadtverordnetenfraktion der Grünen Liste Bensheim (GLB) trafen sich mit Anliegern auf deren Anregung, um in der Dunkelheit um 7:30 Uhr die Verkehrssituation mitzuerleben, zunächst an der Wilhelmstraße.

Autos, Busse, Lieferwagen, die Müllabfuhr und Radfahrer bilden nach Beobachtungen von Grünen und Anliegern ein Verkehrschaos. Parkende Autos verengen die Straße, sodass der motorisierte Verkehr zum Ausweichen die Bürgersteige nutzt.

Petra Degenhardt und Sabrina Rhein erläuterten den Grünen vor Ort, dass es besonders problematisch für Grundschulkinder der Schillerschule aus dem Wohngebiet westlich der Wilhelmstraße ist, zur Schule zu kommen. Diese Kinder überqueren zunächst die stark frequentierte Wilhelmstraße, um zum Fußweg Richard-Strauss-Straße zu gelangen. Weiter führt dieser Schulweg durch das verkehrsberuhigte Wohngebiet bis zur Saarstraße. Dort bietet die Fußgängerampel Schutz, um in die Weserstraße und zur Schillerschule zu kommen. Diese Route vermeidet den gefahrvollen Weg entlang der stark befahrenen Wilhelm- und Saarstraße. Jedoch sollte auf die Ampel besser hingewiesen werden, da sie öfters bei rot von Autos übersehen und überfahren wird. Die Barriere am Fußweg in die Richard-Strauss-Straße hat allerdings keine Querstange, worauf die Anlieger aufmerksam machten. Kleinere Kinder können hier leicht z.B. mit einem Dreirad ungehindert hindurch kommen und sind dann schnell auf der Wilhelmstraße.

„Die Situation ist für alle Verkehrsteilnehmer so nicht weiter akzeptabel“, stellt Fraktionsvorsitzende Doris Sterzelmaier fest. Die Grünen schlagen vor zu prüfen, ob Busse wieder vermehrt über die Darmstädter Straße fahren können, wie es vor dem Umbau der B 3 üblich war. Zusätzlich könnte ein Abschnitt der Wilhelmstraße zeitlich befristet, zum Beispiel morgens, als Einbahnstraße ausgewiesen werden. Solch eine Lösung wurde auch im Hohenweg bei der Joseph-Heckler-Schule gefunden. Nach den Erkenntnissen der Grünen fehlt auf der Wilhelmstraße ein Zebrastreifen in der Nähe der Bushaltestelle bei der Einmündung des Fußweges Richard-Strauss-Straße. Auch eine bauliche Schwelle könnte auf der Wilhelmstraße zur Verkehrsberuhigung beitragen.

„Beim nächsten Treffpunkt vor der Schillerschule konnten wir uns von ähnlichen Problemen überzeugen“, sagt GLB-Stadtverordneter Moritz Müller. Vor dem Schuleingang verkehren täglich 36 Kleinbusse Richtung Behindertenhilfe am Schultor vorbei. Eltern, die mit ihren Autos im Halteverbot stehen, schränken die Sicht der Kinder ein. Die Aufpflasterung dort, mit der der Verkehr beruhigt werden soll, ist so niedrig, dass sie kaum dafür sorgt, dass langsam gefahren wird.

„Auch am Eingang der Schillerschule in der Weserstraße fehle ein Bügel, der die Kinder beim Verlassen des Schulgeländes daran hindert, auf die Straße zu springen“, teilen die Grünen mit.

Auf einer Straßenlänge von 30 Metern vor dem Schultor schlagen die Grünen daher eine Verengung der Straßenbreite vor, um den nötigen Platz für Bügel zu schaffen. Weiterhin soll die Aufpflasterung angehoben oder Schwellen angebracht werden, ein absolutes Halteverbot, das auch kontrolliert wird und die Kennzeichnung von Kurzzeit-Parkplätzen. Möglicherweise könnte hierzu bei Schulbeginn die Fläche vor der Heilig Kreuz Kirche beschildert und genutzt werden. In der Weserstraße solle bei der Schillerschule nach Ansicht der Grünen aus Sicherheitsgründen das Tempolimit von 30 km/h nochmals gesenkt werden und das schon lange diskutierte Tempo 30 km/h auf der Saarstraße angeordnet werden. Insgesamt sind die Grünen der Meinung, dass die Verkehrsinfrastruktur in diesen Teilen der Stadt überlastet ist. Altes Kurfürstliches Gymnasium, Heinrich-Metzendorf-Schule, Goethe-Gymnasium und Schillerschule mit mehreren Sporthallen, Tausende Schüler, dazu ein Supermarkt in der Wilhelmstraße liegen dicht zusammen. „Straßen und Gehwege werden den erforderlichen Anforderungen längst nicht mehr gerecht, sodass Veränderungen zugunsten der Schüler, Fußgänger und Radfahrenden unumgänglich sind“, stellt GLB-Stadtverordneter Hanns-Christian Wüstner abschließend fest.