GLB: Bodengutachten hätte ernst genommen werden müssen 17. März 2020 Die Stadtverordnetenfraktion der Grünen Liste Bensheim (GLB) möchte, dass die Stadt nicht auf den Kosten für die Beseitigung von bleiverseuchten Erdauffüllungen sitzenbleibt. Bereits 2011, noch vor Kauf des Geländes des ehemaligen Bundeswehrdepots durch die Stadt Bensheim, wurde in einem Bodengutachten festgestellt: Die Auffüllungen erwiesen sich teilweise mit einzelnen Schwermetallen belastet, insbesondere mit Blei. Als eine Restfläche, die nach dem Bau der städtischen Lagerhalle übrig geblieben war, nun verkauft werden sollte, hat die Käuferin die Schadstoffbelastung mit Blei festgestellt und die komplette Beseitigung durch die Stadt gefordert. Dies soll jetzt laut Angaben der Stadtverwaltung 220.000 Euro außerplanmäßige Ausgaben verursachen, die sich die Stadtverwaltung von dem Haupt- und Finanzausschuss der Stadtverordnetenversammlung genehmigen lassen will. Anlass für die Bensheimer Grünen, einen Antrag an die Stadtverordnetenversammlung zu stellen, damit die Stadt nicht auf den Kosten sitzenbleibt. Die Grünen wollen, dass die Eigenschadensversicherung der Stadt in Anspruch genommen wird, um die Kosten zu decken. Einen Grund dafür sehen sie gleich doppelt gegeben: „Nach dem Kauf des Geländes im Jahr 2014 hatte die Stadt drei Jahre lang Zeit, die seit dem Gutachten 2011 bekannten Altlasten auf Kosten der Verkäuferin, der BIMA, zu orten und beseitigen zu lassen. Das wurde versäumt“, führt GLB-Fraktionsvorsitzende Doris Sterzelmaier dazu aus. Später, beim Bau der städtischen Halle, hätte der Erdaushub genau beprobt werden müssen. Dann wäre die hohe Bleibelastung höchstwahrscheinlich erkannt worden und der Aushub hätte wie vorgeschrieben entsorgt werden müssen. Denn 2014 wurde schon auf einen abfallrechtlichen Handlungsbedarf beim Austausch von Erdauffüllungen hingewiesen. „Wäre zum Wohle der Stadt gehandelt worden, stünde die Stadt jetzt nicht vor dem Umweltschaden und müsste die Kosten für die Beseitigung nicht tragen“, so Stadtverordneter Moritz Müller abschließend.