Sommerprogramm: Grüne besuchen GGEW AG 11. August 2016 GLB spricht mit Carsten Hoffmann über regenerative Energien Im Rahmen ihres Sommerprogramms besuchte die Grüne Liste Bensheim (GLB) am vergangenen Dienstag den kommunalen Energieversorger. „Wir freuen uns, dass die GGEW aktiv die Energiewende unterstützt und damit ein wichtiger Partner der Stadt bei der Erreichung der Klimaziele ist“, eröffnete Fraktionsvorsitzende Doris Sterzelmaier das erste offizielle Treffen zwischen den Grünen und dem neuen GGEW-Vorstandsvorsitzenden Carsten Hoffmann. Im Rahmen ihres Gespräches erfuhren die Grünen, dass es bereits 1.600 Photovoltaik-Anlagen im Gebiet der GGEW gibt und dass weiterhin viel Potenzial für den Ausbau regenerativer Energien vorhanden ist. Mit dem Angebot, das eigene Dach als Fläche für PV-Anlagen zu verpachten, stößt das lokale Unternehmen auf große Kundenresonanz. Antje Adam, GLB-Stadtverordnete und Mitglied im Aufsichtsrat der GGEW, stellt fest, dass PV-Anlagen entlang der Eisenbahnlinien und Autobahnen noch förderfähig sind, zeigte sich aber erfreut, dass hier einige Flächen geprüft werden. So zeichnet sich die weitere Entwicklung der Energieversorgung ab „Wir haben 100 Millionen Euro für Windanlagen ausgegeben und wollen nochmal so viel Geld in die ‚Erneuerbaren‘ investieren“, resümiert Carsten Hoffmann im Gespräch mit der GLB. „Rechnerisch können schon heute zwei Drittel der Haushalte im Netzbereich unseres Unternehmens mit Strom aus eigener Windenergie versorgt werden.“ Der Trend im Bereich der Energiegewinnung verlagere sich von den großen Kraftwerken hin zu einer regionalen Versorgung. Der Gasverbrauch wird abnehmen und Heizwasser wird in Zukunft zunehmend mit grünem Strom über PV-Anlagen geheizt. Die Kunden wünschten sich immer häufiger eine autonome Energieversorgung. Auch das Thema Digitalisierung wird an Bedeutung zunehmen, meinte Hoffmann. Dies betreffe einerseits die Kommunikation mit den Menschen vor Ort, die heute schon via Smartphone Kundinnen und Kunden der GGEW werden können, andererseits aber auch die Verknüpfung der privaten Haushalte, die eigenen Strom erzeugen und speichern, teils selbst nutzen und teils in das Netz einspeisen. Ebenso die Technologie Power-to-Gas, die Umwandlung des Stroms aus PV-Anlagen in den Energieträger Gas, soll künftig keine Seltenheit mehr sein. Hier sind noch viele Entwicklungen zu erwarten, betonte Hoffmann. Ein weiteres Projekt der GGEW ist die Konzeptionierung eines erneuerbaren Wohnquartiers mit gemischter Bebauung, das teilweise mit PV-Anlagen, teilweise mit einem Blockheizkraftwerk versorgt werden soll und mit einem Stromspeicher ausgestattet ist. Technisch sei es heute jedenfalls schon möglich, ein Baugebiet nahezu klimaneutral zu entwerfen, welches sich beinahe autonom mit Energie versorgen kann. „Aus unserer Sicht bietet sich das ehemalige EDEKA-Gelände im Herzen Bensheims für die Realisierung eines so innovativen Projekts an“, folgert der Parlamentarische Geschäftsführer und Stadtverordnete der GLB, Moritz A. Müller. „Die beste Energie ist diejenige, die nicht verbraucht wird“ In Bensheim wird engagiert daran gearbeitet, dass Strom eingespart wird. „Die beste Energie ist immer noch diejenige, die nicht verbraucht wird, darum sind wir froh, dass beispielsweise die innerstädtische Straßenbeleuchtung schon vor Jahren auf LED umgestellt wurde“, meint der Stadtverordnete Wolfram Fendler. „Hier gilt es, den technischen Fortschritt – insbesondere bei der Errichtung neuer Laternen – weiter zu nutzen.“ Den interessierten Teilnehmerinnen und Teilnehmern des GLB-Sommerprogrammpunktes versicherte Carsten Hoffmann, dass die Zusammenarbeit mit der Stadt Bensheim sehr gut funktioniere. Von Vorteil sei hier sicherlich, dass Bensheim Modellkommune des Masterplans „100 % Klimaschutz“ und mit dem städtischen Team „Klimaschutz, Umwelt und Energie“ entsprechend gut aufgestellt sei. Die Grünen bedankten sich für das informative erste Gespräch mit dem neuen Vorstandsvorsitzenden und wollen weitere Treffen folgen lassen. Einen kurzen audiovisuellen Eindruck der Veranstaltung finden Sie auf unserem YouTube-Channel.