Klimaschutzbeauftragter Steffen Hofmann zu Gast bei den Grünen

Der städtische Klimaschutzbeauftragte Steffen Hofmann informierte die Grüne Liste Bensheim (GLB) über die Aktivitäten zum Klimaschutz. Bensheim sei bei den beiden städtischen Förderprogrammen Klimaschutz und Klimaschutz plus beispielgebend. „Wir bekommen regelmäßig Anfragen anderer Kommunen, die sich für unsere Arbeit auf dem Gebiet interessieren“, erklärt Hofmann, der seit gut einem Jahr für diesen Bereich zuständig ist. Seine Diplomarbeit schrieb er zum Thema „Bürgerschaftliches Engagement beim Ausbau Erneuerbarer Energien“ am Beispiel von Energiegenossenschaften – und davon kann Bensheim, das im Rahmen der Nationalen Klimaschutzinitiative eine von bundesweit 19 Modellkommunen für den „Masterplan 100 Prozent Klimaschutz“ ist, profitieren.

„Energieeinsparungen und die Förderung regenerativer Energien sind richtige und zukunftsweisende Entscheidungen gewesen“, betont Fraktionsvorsitzende Doris Sterzelmaier und weist auf die Umstellung der Straßenbeleuchtung auf LED, die energetische Sanierung städtischer Liegenschaften, eine Bürgersolaranlage, die beiden städtischen Förderprogramme sowie die Umstellung des Strombezuges der gesamten städtischen Verwaltung inkl. Straßenbeleuchtung auf reinen Ökostrom hin.

Das neu angebotene Fahrradverleihsystem VRNnextbike ist ein weiteres Projekt des „Masterplans“. Es ergänzt auf ideale Weise das ÖPNV-Angebot. Hofmann selbst nutzt es, um vom Bahnhof täglich zum Arbeitsplatz im Rathaus zu fahren. Die geplante Einbindung der Bensheimer Berufsschulen und die Schaffung drei weiterer Stationen würden das System künftig noch attraktiver machen, so der Klimaschutzbeauftragte.

„Der motorisierte Straßenverkehr ist eine Ursache für die schädlichen Klimagase. Die Förderung des ÖPNV und die Kombination mit Leihfahrrädern und Carsharing können helfen, den CO2-Ausstoß im Stadtgebiet zu verringern“, betont Volker Massoth. Das Carsharing-Angebot soll ausgeweitet werden. Einen Prüfauftrag hat die Koalition zur kommenden Stadtverordnetenversammlung gestellt.

In der Diskussion zwischen dem Klimaschutzbeauftragten und der GLB bestand Einigkeit darüber, dass die Probleme bei der Energiewende nicht aus fehlenden technischen Entwicklungen resultieren, sondern auf politischer Ebene fußen, beispielsweise im Umbau der Energiegewinnung und der bisherigen Strukturen der Energiekonzerne. Sehr begrüßt wurden an dieser Stelle die beispielhaften Investitionen des örtlichen Energieversorgers GGEW in die Windkraft. Des Weiteren wurden Vorschläge zum Ausbau der Photovoltaik in Bensheim gemacht und eine neue Klimabilanz zum aktuellen Entwicklungsstand beim städtischen Klimaschutz angeregt.
Man sei auf einem guten Weg, den es weiterzugehen gelte, meint Hofmann. Hierbei sei es immer wichtig die Bürger zu informieren und das Interesse zu wecken. Der Bensheimer Energie- und Klimaschutztag, der am 3. Juli zum zweiten Mal stattfinden wird, sei hierfür eine gute Gelegenheit. An diesem Tag wird von zehn bis 16 Uhr im Naturschutzzentrum Bergstraße ein buntes Programm rund um die Themen Klimaschutz und den diesjährigen Schwerpunkt Mobilität der Zukunft geboten. Neben dem bekannten Journalisten und Buchautoren Franz Alt wird unter anderem die Hessische Umweltministerin Priska Hinz erwartet.