Gedenkfeier der Grünen Liste am Kirchberg

Die Grüne Liste Bensheim-Die Grünen (GLB) erinnern traditionell am Volkstrauertag an die Kirchbergmorde und gedenken damit als Ergänzung zu den anderen Feierlichkeiten ausschließlich an die Opfer der NS Zeit.
GLB Fraktionsvorsitzende Doris Sterzelmaier, begrüßte unter den Besuchern Bürgermeister Rolf Richter und Rainer Scheffler von der Menschenrechtsinitiative Bergstraße und ganz besonders den Gastredner Manfred Forell von der Initiative gegen Rechtsextremismus und Fremdenfeindlichkeit.

Kichberg GLB Gruppenbild

Bild 1 GLB Gedenkfeier Kirchberg 2015

Bild 2 GLB Gedenkveranstaltung Kirchberg 2015

Aufgrund der aktuellen Ereignisse in Frankreich wurde zuerst dieser Opfer gedacht und die Stellungnahme der Landesgrünen vorgelesen.
Zu den schrecklichen Anschlägen, die Paris erschüttert habe, erklären die hessischen Grünen: „Wir sind entsetzt und fassungslos. Wir trauern um die Menschen, die in Paris Opfer der Gewalt wurden und stehen an der Seite ihrer Angehörigen. Nichts rechtfertigt Anschläge auf das Leben und die körperliche Unversehrtheit Unschuldiger. Dieser erneute Angriff auf Frankreich und die Werte der französischen Revolution – Liberté, Egalité, Fraternité – ist auch ein neuerlicher Angriff auf unsere gemeinsamen europäischen Grundwerte und die offene Gesellschaft, in der wir leben wollen.Es ist die Stunde der Demokratie, deren Fundamente aus der Freiheit des Einzelnen, dem Respekt voreinander und der Solidarität miteinander stärker sind als der Hass.“

Danach folgte eine Schweigeminute und eine Kerze wurde angezündet.

Manfred Forell, Sprecher der Initiative gegen Rechtsextremismus und Fremdenfeindlichkeit im Kreis Bergstrasse, erinnerte in seiner Rede an die zwölf Menschen, die in den letzten Tagen des Nazi-Terrors am Kirchberg erschossen wurden. Er regte an, im Keller der damaligen Gestapo-Dienststelle in der ehemaligen Taubstummenanstalt Ecke Kirchbergstr./Darmstädter Str.,wo im Gestapo- Gefängnis Gefangene von den Nazi-Schergen drangsaliert und gequält wurden, einen Gedenkort einzurichten. Im Hof des Gebäudes wurden auch zwei notgelandete amerikanische Soldaten erschossen.
Die Grünen unterstützen diesen Gedanken und befürworten Gedenktafeln an den Orten anzubringen, an denen die Nazis in Bensheim ihre Verbrechen begangen haben. Dazu wollen Sie entsprechende Vorschläge erarbeitet.

Weiter führte Forell aus, dass jede Religion, auch der Islam, den Schutz des Lebens als höchstes Gut kenne. „Ja, Gott ist groß. Aber, er ist ein Gott des Lebens, der Barmherzigkeit und der Nächstenliebe. “
Abschließend ging Forell auf die Pariser Anschläge ein und meinte: „Wir sind es den Terroropfern von damals und heute schuldig, den geistigen Brandstiftern nicht die Meinungsführerschaft zu überlassen. Unsere Zivilcourage, unser mutiger Widerspruch als Demokraten ist gefragt, weil Hass, Fanatismus, Fundamentalismus und Gewalt in einer weltoffenen Gesellschaft keinen Platz haben.“
Anschließend verlas Herr Forell die Resolution der Initiative gegen Rechtsextremismus und Fremdenfeindlichkeit mit dem Titel : „Für Demokratie, Weltoffenheit und Vielfalt! Flüchtlinge sind willkommen!“, die auch von der Stadtverordnetenversammlung im Februar 2015, nach den Anschlägen auf „charlie hebdo“ beschlossen wurde.
Für eine würdevolle und besinnliche Umrahmung sorgten mit mehreren Querflötenstücken Hannelore Schmanke und ihre Schülerin Nathalie Tokos.