GLB informierte sich beim KMB

11. August 2015....Besuch  GLB Bensheim beim KMB (9)

Fraktion der Grünen Liste Bensheim (GLB) besuchte während des Sommerprogramms den Zweckverband Kommunalwirtschaft Mittlere Bergstraße (KMB) und informierte sich über die Arbeit des Verbandes und die anstehenden Aufgaben. Der KMB sorgt für Infrastrukturaufgaben der Stadt. Neben der Abwasserentsorgung und dem Straßenbau ist er zuständig für den Bauhofservice und das Bestattungswesen sowie die kommunale Arbeitsgemeinschaft Bergstraße für das Programm Stadtumbau West. Frank Daum ,KMB-Geschäftsführer und Daniel Zimmermann, Geschäftsbereichsleiter Kläranlagenbetrieb, führten die Grünen über die Kläranlage und erläuterten die Reinigungsstufen von der Ankunft des Abwassers im Rechengebäudes bis hin zum Austritt, die „Quelle“ des Mühl- und Mittelgrabens.

100 Betriebe werden regelmäßig, unangemeldet bezüglich der Einleitung ihres Abwassers kontrolliert. Das Abwasser von Bensheim, Lautertal und Einhausen erreicht die Kläranlage im Neuwiesenfeld, wird über drei Stufen gereinigt und fließt dann über den Mühl- und Mittelgraben an Schwanheim vorbei nach Langwaden und dort in den Winkelbach. Bei den Kontrollen und Messproben wurde festgestellt, dass die Wasserqualität aus der Kläranlage zeitweise besser war als das Wasser im Winkelbach. In einem Aquarium konnten sich die Grünen überzeugen, welche Fischarten von Döbel, Hasel bis Rotauge sich im Graben angesiedelt haben. Sogar der Steinbeißer wurde entdeckt.
Wir sind erfreut, dass es eine so gute Reinigung des Abwassers gibt, dies zeigt auf welch hohem Standard die Abwasserentsorgung erfolgt und dies gleichzeitig bei so vielen geschlossenen Kreisläufen der Wiederverwendung, teilte Fraktionsvorsitzende Doris Sterzelmaier mit. So werden 200 t Sand pro Jahr eingetragen, gereinigt und dann wieder für den Straßenbau verwendet. Die Feststoffe werden gepresst und in eine Müllverbrennungsanlage gebracht. Der Klärschlamm wird gereinigt, getrocknet und dann als Dünger verwendet. In den Faultürmen wird Biogas erzeugt und dazu die Fettreste des Abwassers verwendet. Im Blockheizkraftwerk wird das Biogas genutzt und nach Inbetriebnahme des neuen BHKW’s können 60 % des gesamten Energiebedarfs selbst erzeugt werden. Die restlichen 40 % werden als Ökostrom gekauft. Ziel des KMB ist es, diesen Zukauf durch Einsparungen zu reduzieren. Wir sehen positiv, dass auf dem Dach des Verwaltungsgebäudes eine PV-Anlage betrieben wird und würden es begrüßen, wenn weitere Dachflächen für zusätzliche PV Anlagen genutzt würden, teilt GLB Sprecherin Birgit Rinke mit.
In Zukunft sind weitere Aufgaben zu bewältigen. So ist die Erneuerung der Schaltzentrale geplant. Durch eine bessere elektronische Überwachung könnten dann Kosten gespart werden. Die Umsetzung der Wasserrahmenrichtlinie und das Verbot ab 2017, die Klärschlämme in der heutigen Form landwirtschaftlich zu verwenden, sind weitere Herausforderungen. Erfreut sind die Grünen darüber, dass die Schmutzwassergebühr in Bensheim die niedrigste aller umliegenden Kommunen ist.
Seit 2001 ist der KMB für die Stadt Bensheim beim Straßenbau und – Unterhaltung zuständig. Der Restbuchwert des gesamten Bensheimer Straßen- und Wegenetzes betrug 43 Mio Euro Ende 2013. Der Straßenzustand wird regelmäßig erfasst und ist Planungsgrundlage für die Instandhaltungen. Die Grünen sind gespannt auf den neuen Bericht von 2015 und erhoffen sich positive Synergieeffekte für das Radwegenetz, auch aufgrund des dieses Jahr neu erstellten Radwegekonzeptes.
Neben den Absenkungen der Bordsteinkanten an den Straßenkreuzungen stellen wir uns noch weitere Verbesserungen bei der Instandhaltung von Gehwegen vor, die seniorengerecht gestaltet, keine starke Neigung zur Straße hin haben sollten, betont stellvertretender Fraktionsvorsitzender Wolfram Fendler.
Seit 2011 ist der KMB auch für die Bauhofleistungen zuständig. Beim Vortrag im Verwaltungsgebäude erfuhren die Grünen, dass die geräuschvollen Laubsauger nach und nach durch neue und geräuschärmere Akku Laubsauger ersetzt werden.Nach Aussage von Herr Daum werden keine Pestizide vom Bauhof eingesetzt. Bedauerlicher Weise werden trotz der Einstufung von Glyphosat als wahrscheinlich krebserregend durch die int. Krebsforschungsagentur IARC der WHO, keine Alternativen getestet. Ein kurzer Test mit einem Heißwassergerät wurde abgebrochen. Die Grünen erwarten hier entsprechende Änderungen auch von den Behörden bezüglich der Liste der zulässigen Mittel bei der jährlich zu erteilenden Genehmigung.
Der KMB ist ein modern geführter Zweckverband, der viele Leistungen für die Stadt Bensheim erbringt. Davon konnten sich die Grünen überzeugen und dankten den Herren Daum und Zimmermann für die Führung und den informativen Vortrag, heißt es abschließend in der Pressemitteilung der Grünen Liste Bensheim.

11.8. KMB Besuch der GLB

11. August 2015....Besuch  GLB Bensheim beim KMB (4)