Kooperation zwischen Stadt und Bienenzüchtern

Umwelt: Lebensraum für Tierarten schaffen
Bensheimer Bienenmischung

Bensheim. Unter dem Motto „Bensheim blüht“ haben die Stadt Bensheim und der Bienenzüchterverein 1861 Bensheim und Umgebung zwischen Bahnlinie und B 47 eine für Bienen, Hummeln und Schmetterlinge eine Saatmischung eingesät.

Schon seit einiger Zeit wird die Idee verfolgt, einfache Grünflächen im öffentlichen und privaten Raum in bunte und attraktive Blühflächen zu verwandeln. Der Hessentag wurde nun zum Anlass genommen, als erste sichtbare Maßnahme südlich der Überführung Schwanheimer Straße auf Teilen der Grünfläche die „Bensheimer Bienenmischung“ mit über 50 verschiedenen Wildpflanzen auszusäen. Auf insgesamt etwa 500 Quadratmetern wurde die artenarme Grasnarbe abgetragen und das Saatbett durch maschinelle Bodenbearbeitung geschaffen.

Mitarbeiter des Bauhofs haben das speziell zusammengestellte Saatgut ausgebracht. Darin enthalten sind zahlreiche Blütenpflanzen wie Flockenblume, Kornblume, Acker-Rittersporn, Natternkopf, Odermennig, Sperr- und Labkraut und viele andere mehr, die Anfang Juni 2014 – sofern die Witterung mitspielt – blühen werden. „Damit haben wir rechtzeitig zum Hessentag eine kleine, aber feine Landschaft für Bienen und Co geschaffen“, sagte Stadtrat Adil Oyan anlässlich des Ortstermins an der Aussaatfläche. Während des Hessentags plant der Bienenzüchterverein weitere Aktionen mit und für die Besucher. Das kündigten die beiden Vereinsvertreter, Vorsitzender Peter Dengler, und sein Stellvertreter Martin Weyrauch an.
Patenschaften übernehmen

Aus stadtökologischer Sicht nahm die Fläche nahe des Bahnhofs eine bemerkenswerte Entwicklung: Zunächst war sie über längere Zeit versiegelte Baustellenzufahrt für die Gleisarbeiten und dann artenarme Rasenfläche. „Nächstes Jahr haben wir hier eine wahre Bienenweide. Zur Vernetzung derartiger Wiesenflächen und Aufwertung des Stadtraumes werden weitere kleine Blühflächen im Straßenraum angelegt“, kündige Oyan an.

Im Rahmen dieses Naturschutzprojekts werden weitere Lebensräume für heimische Tier- und Pflanzenarten geschaffen, die Gestaltungsqualität damit erhöht und gleichzeitig der Pflegeaufwand reduziert.

Interessierte können sich durch Patenschaften oder Gestaltungsmaßnahmen auf eigenen Flächen in das Projekt einbringen. Notwendig sind keine großen Grünflächen, denn selbst kleine Vorgartenflächen, Teilbereiche im Hausgarten oder sogar Balkonkästen können mit bunten Blühmischungen und Bienenweidensaaten gestaltet werden.

Wer sich am Projekt beteiligen oder darüber informieren will, kann mit dem Bienenzüchterverein oder dem städtischen Umweltberater, Otto Weber, im Rathaus Kontakt aufnehmen. Telefon 06251/14293. ps
© Bergsträßer Anzeiger, Donnerstag, 10.10.2013