Grüne Liste besuchte KMB und begrüßt Umstellung auf 100 % Ökostrom

Die Fraktion der Grünen Liste Bensheim (GLB) besuchte erstmals den
KMB ( Kommunalwirtschaft Mittlere Bergstraße) nach dem Wechsel in der Geschäftsführung. Frank Daum, seit 1.Juli.2010 Geschäftsführer informierte die Grünen über die Entwicklung des Verbandes und über Zukunftsperspektiven. 1964 als Wasser- und Bodenverband gegründet, mehrfach modernisiert und seit 2004 in einen Zweckverband umgewandelt, gehören zum KMB die Stadt Bensheim, sowie die Gemeinden Lautertal und Einhausen. Das Klärwerk ist für 90.000 Einwohner ausgelegt. Derzeit sind 60.000 Einwohner angeschlossen. Ein Kanalnetz von 350 Kilometer Länge , 23 Pumpwerke, 19 Regenüberlaufbecken und 33 Regenüberläufe im Mischsystem werden unterhalten. Der KMB ist zuständig für die Abwasserentsorgung, Straßen- und Ingenieurbau sowie interkommunale Kooperation.
Zum 1.Januar 2011 wurde der Bauhof Service Bensheim an den KMB übertragen. „Dies ging völlig geräusch- und problemlos“ berichtete Daum. Ziel ist die Effizienzsteigerung, die Kostenminimierung und die interkommunale Zusammenarbeit. Die Grünen waren sehr erfreut, dass durch Synergien 80.000,– Euro gespart werden. Auch dass der Stundenverrechnungssatz trotz gestiegener Personalkosten aufgrund der Tarifsteigerungen gegenüber dem Jahr der Eigenbetriebsgründung im Jahr 2007 gesenkt werden konnte, sei ein Erfolg. Bisher wurden schon Bauhofleistungen von den Gemeinden Einhausen und Zwingenberg in Anspruch genommen. GLB-Fraktionsvorsitzende Doris Sterzelmaier sieht hier eine noch ausbaufähige interkommunale Zusammenarbeit im besten Sinne, die gerade in Zeiten knapper öffentlicher Kassen Entlastung für die kommunalen Haushalte bringen kann. Der KMB ist ein modern geführter Zweckverband, der zukunftsorientiert handelt. Davon konnten sich die Grünen überzeugen, denn der gesamte Stromverbrauch des KMB von jährlich 1,9 Mio KWh wird regenerativ erzeugt. Mit drei eigenen Blockheizkraftwerken wird 900.000 KWh pro Jahr eigener Biostrom aus den Faulgasen der Kläranlage erzeugt. Die fehlende 1 Mio KWh wird seit 1.Januar 2011 als reiner Ökostrom über die GGEW bezogen. Für diese Umstellung weg von Atomstrom hin zu grünem Strom fallen lediglich 2.400,– Euro Mehrkosten pro Jahr an. „Wir sind sehr erfreut über solche guten Entscheidungen, gerade jetzt bei der Katastrophe in Japan, wird wieder deutlich, dass die Zukunft bei den regenerativen Energien liegt“, betonte Sterzelmaier, und führt weiter aus, dass die öffentliche Hand hier mit gutem Beispiel vorangehen muss. „Für die Stadt Bensheim haben wir uns einen Bezug von 100 % Ökostrom für die neue Legislaturperiode vorgenommen, um damit auf dem Weg zur Klimaneutralität weiter voranzukommen.“ Die Grünen dankten Daum für die Informationen und kündigten für den Sommer einen weiteren Termin an, bei dem sie sich die Außenanlagen des KMB ansehen wollen.