Grünfläche und Bäume beim Turnhallenneubeu AKG erhalten

Mit zahlreichen Neubauten und Modernisierungen bei Schuleinrichtungen hat der Kreis Bergstraße in den letzten Jahren die Rahmenbedingungen für den Sport in der Schullandschaft und indirekt auch für die Bensheimer Vereine deutlich verbessert. Seit mehr als einem Jahr plant der Kreis Bergstraße als Schulträger nun auch den Neubau einer Turnhalle am AKG.

Diese Halle soll auf der Westseite des Schulgeländes auf einer der letzten wirklich nutzbaren Grünflächen entstehen. Genau dies sehen die Koalitionspartner von CDU und Grüner Liste als ausgesprochen problematischen und städtebaulich nicht zu vertretenden Ansatz. Bei einem Ortstermin im Sommer 2009 wurde die Schulleitung von Vertretern der CDU-Fraktion hierauf hingewiesen.

„Wir kritisieren den Standort der geplanten neuen Turnhalle und die damit verbundenen Baumfällungen auf dieser als Pufferzone dienenden Grünfläche“, sagte die stellvertretende GLB Fraktionsvorsitzende Doris Sterzelmaier.

Die Empörung der betroffenen Schüler ist auch aus Sicht der Koalition nur allzu verständlich, wenn man sich überlegt, dass es eine Alternative an einem Standort im Weiherhausstadion gibt.

An Charme gewinnt diese Lösung zusätzlich, weil man sich auf Seite der Stadt ein gemeinsames finanzielles Engagement vorstellen kann. Die Vorteile: Kosteneinsparungen für den Kreis und für die Stadt, die Deckung des Nutzungsbedarfs für Sportvereine speziell im Bereich Handball und Hockey. „Beide Sportarten fänden in der jetzt geplanten Halle nicht einmal wettkampftaugliche Spielfeldabmessungen,“ kritisiert CDU Fraktionsmitglied Marco Weißmüller. „Hier wird eine einmalige Chance vertan, neben der Abdeckung der laut Lehrplan vorgeschriebenen Schulsportstunden zugleich den gewachsenen Bedarf der Vereine abzudecken. Doch genau die Schaffung solcher Synergien müsse man als Stadtverordnete in Zeiten knapper Kassen im Blick haben“.

Bisher konnte man sich in Gesprächen zwischen Kreis, Schule und Stadt auf kein gemeinsames Konzept eines Hallenneubaus einigen. Doch aus Sicht der Koalitionspartner und des Magistrats steht die Tür für ein gemeinsames Vorgehen nach wie vor offen. Dies wurde durch die Entscheidung des Magistrats am Mittwoch und durch Bürgermeister Herrmann und den Stadträten Helmut Sachwitz (CDU) und Matthias Schimpf (Grüne) noch einmal ausdrücklich bekräftigt.

Finanziell beteiligen will man sich an der von Kreis und Schule favorisierten Lösung auf dem Schulgelände nicht. Die Schule verbaue sich die letzten wahrnehmbaren Freiräume. Die Begründung, man brauche als Ganztagsschule in der kalten Jahreszeit Bewegungsräume zum Toben taugt bei näherer Betrachtung immer weniger. Im Umkehrschluss entfallen wertvolle Freiflächen, welche von den Schülern in den Sommermonaten genutzt werden. Die neu gebaute Mensa mit einer attraktiven Grünflache gegenüber und dem Charakter eines wirklichen Campus sei schlicht die bessere Alternative und werde auch deshalb von CDU und GLB eindeutig vorgezogen.

Respekt haben sich allemal die Schülerinnen und Schüler verdient, die durch Aktionen auf dem Schulgelände und vor dem Bensheimer Rathaus (der BA berichtete) Ihren Unmut über den geplanten Hallenneubau auf dem Schulgelände geäußert haben. Sie haben in nicht zu überhörender Art und Weise deutlich gemacht, dass der Bau auf der letzten verbliebenen Grünfläche nicht die einmütige Haltung der Schule widerspiegelt. Vielleicht regt gerade dies die Verantwortlichen in Kreis und Schulleitung noch einmal zum Nachdenken an.