Idee: Solaranlagen auf alle freien Dächer

GLB-Sprecher Peter L.Born schrieb folgenden Leserbrief für den BA – als Reaktion auf einen Bericht über eine Gothe-Schüler-Projektidee zur Solarenergie:
Wie schön, habe ich bei der Lektüre des o.a. Artikels gedacht, unsere Jugend ist wieder einmal viel gescheiter als uns diverse Studien weiß machen wollen. Was hier die Schülergruppe des Goethegymnasiums bei der Aktion „Schule macht Zukunft“ zum Thema Energieversorgung der Zukunft als Ergebnis präsentiert und was der o.a. Artikel zu recht lobt, liegt eigentlich auf der Hand:
Fossile Brennstoffe sind endlich und erhöhen tagtäglich die CO²–Belastung der Erde und damit die Gefährdung der Zukunft unserer Jugend. Andere Energieformen wie die Atomenergie, die von interessierter Seite als Lösung der Misere angepriesen werden und zur Zeit eine Renaissance zu erleben drohen, sind viel zu gefährlich, und selbst diejenigen, die das bestreiten wollen, haben keine Lösung für die tickende Zeitbombe des Entsorgungsproblems. Bleiben also regenerative Energien wie z.B. Solar- und Windenergie und das weite Feld der Energieeinsparung.
Lobenswert ist hier sicherlich, dass die Stadt Bensheim nach und nach mit ersten Schritten beispielgebend in die richtige Richtung geht und dem Bürger vor allem auch Möglichkeiten einer kostenfreien Energieberatung anbietet und einzelne Maßnahmen zur verbesserten Energiebilanz an Gebäuden sogar bezuschusst.
Das kann aber nicht darüber hinwegtäuschen, dass wir angesichts der riesigen Herausforderung des drohenden Klimawandels nicht länger darauf warten dürfen, bis dass auch der letzte bereit ist, die Zeichen der Zeit zu erkennen. Tragisch geradezu wäre es, wenn angesichts der momentanen Wirtschaftsmisere das Thema Klima- und Umweltschutz gegen das Thema Beschäftigung ausgespielt würde.
Denn abgesehen davon, dass ein konsequenter Einstieg in die Solar- und Windenergie ein vielfach unterschätztes Arbeitsplatzpotential darstellt, rechnet sich der Umstieg auf regenerative Energien und der Einstieg in ein wirkungsvolles Energiesparen für jeden einzelnen von uns, der mitzumachen bereit ist.
Somit gewinnt die Forderung der Schüler des Goethegymnasiums an Bedeutung. Solaranlagen auf allen Dächern, das scheint heute vielen vielleicht noch eine Utopie, aber die Vision ist eine von mehreren wünschenswerten und durchaus realisierbaren Wegen wie Behörden, Firmen und Privatleute einen wirkungsvollen Beitrag zur Senkung der CO²- Emissionen beitragen können, zumal bei sinkenden Preisen bei der Solartechnik auf Dauer auch ohne staatliche Subventionen Gewinne für alle herausspringen werden. Da das aber bei vielen Bürgern noch nicht angekommen ist, sollten Länder oder Kommunen wie Bensheim verbindliche Vorgaben für eine effektive Energieeinsparung bei Neubauten und Umbauten von Gebäuden machen wie sie zum Beispiel im Entwurf der Gebäude-Energiesatzung der GLB vorgeschlagen werden. Darüber hinaus müsste jedoch auch mehr Aufmerksamkeit auf den Sektor der Windenergie gelegt werden. Der Kreis Bergstrasse ist dabei bislang leider trauriges Schlusslicht im Lande Hessen, das wiederum im Bundesvergleich bei der Windenergie ganz weit hinten rangiert. Hier verzögern führende Politiker die notwendige Energiewende, da sie weiterhin auf Atomstrom setzen und daher den Weiterbetrieb von Biblis betreiben. Es reicht halt nicht als Landratskandidat ein ‚sonnengelbes Wahlplakat’ zu präsentieren (s. BA vom 4.4.09, S.9). Die Verhinderung der Windkraftgewinnung im Kreis durch den Landrat und die ihn tragende Kreiskoalition ist mehr als nur ein Ärgernis. Sie ist wirtschaftlich falsch, schiebt die Energiewende hinaus und schadet damit dem Interesse unserer Jugend, in Zukunft in einer ökologisch gesünderen Welt zu leben.