GLB begründet Ablehnung von Stubenwald II in Schreiben an die Regionalversammlung

In einem Schreiben an den Regierungspräsidenten zur Weiterleitung an die Mitglieder der regionalen Planungsversammlung erläutert die Grüne Liste Bensheim noch einmal ihre Gründe für die Ablehnung der Forderung der Stadt Bensheim nach Ausweisung des zusätzlichen Gewerbegebietes „Stubenwald 2“. Wörtlich heißt es in dem Schreiben: “Zur Zeit bestehen ca. 34 ha ausgewiesene und freie Gewerbeflächen in Bensheim. Der Magistrat der Stadt Bensheim begründet seine Forderung nach der Ausweisung weiterer Gewerbeflächen u.a. damit, dass die verfügbaren Flächen wegen ihrer schlechten Verkehrsanbindung nicht nachgefragt werden. Durch den von der Stadtverordnetenversammlung aktuell beschlossenen Bau einer Entlastungsstraße wird das bereits seit Jahren bestehende Gewerbegebiet West erheblich an Attraktivität zunehmen. Es ist damit direkt ohne kritische Kreuzungen und ohne Durchfahrt durch ein Wohngebiet an die B47 und damit die A5 und A6 angebunden. In einer Gewerbeflächenbewertung der Stadt Bensheim vom 13.2.2008 ist diese Attraktivitätssteigerung nachgewiesen. Im Gewerbegebiet West stehen unbebaute Gewerbegrundstücke von insgesamt 10,5 ha sofort zur Verfügung. Das gesamte Gewerbegebiet ist um ein Vielfaches größer, weshalb die Gewerbebrachen und Leerstände noch hinzugerechnet werden müssen. Hier sehen wir als GLB auch die Möglichkeit einen Erweiterungsbedarf für bereits bestehendes Gewerbe in Bensheim abdecken zu können. Es ist für uns sinnvoll leerstehende Gewerbebrachen und seit langem ausgewiesene aber bisher unbebaute Gewerbelücken zu schließen, statt immer neue Flächen im Außenbereich auszuweisen. Sollte Bensheim ein weiteres Gewerbegebiet Stubenwald ausweisen dürfen, dann wird das für Heppenheim und Lorsch zur Folge haben, dass sie in den bestehenden Gewerbegebieten Daubhart und Tiergartenstraße weiterhin nur Speditionen und Verbrauchermärkte zum Schaden der Innenstädte aller drei Gemeinden ansiedeln können. Durch den in der Bundesrepublik erwarteten Demografischen Wandel hin zu einer Überalterung der Gesellschaft bei seit Jahren schwachen Geburtenzahlen sehen wir in Hinblick auf die Zukunft keinen Bedarf eines weiteren neuen Gewerbegebietes in Bensheim zu Lasten von Vorranggebieten für Natur und Landwirtschaft.“ Die GLB hofft, dass die inzwischen auch bei CDU und SPD wiederholten Worte von „Innen- vor Außenentwicklung“ und „Reduzierung des Flächenverbrauchs“ nicht nur Floskeln zur Wählertäuschung in Sonntagsreden sind, sondern ernstgemeinte politische Aussagen. Dann könne die Bensheimer Forderung nach zusätzlichem Gewerbegebiet auch in der Planungsversammlung nicht durchgehen heißt es abschließend in der Pressemitteilung.