Die GLB-Fraktion besuchte die Schreinerei Schaider GmbH, um mehr über das Umweltzertifikat und über die Umweltgemeinschaft im Tischlerhandwerk Hessen e.V. zu erfahren.
Durch einen Gang, vorbei an Büro und Besprechungszimmer und den Fotos des Firmengründers und seiner Nachfolger ( Familienbetrieb in der dritten Generation ) führt Franz Schaider die Besucher in den Bank- und dann den Maschinenraum. Dies entspreche der klassischen Trennung in ruhigere und lautere Bereiche. Seitlich befindet sich der Lackierraum.“ Chemischer Holzschutz wird im Innenbereich nicht verwendet“ erläutert Schaider,“ vorwiegend Wasserlacke, aber auch 2 Komponenten-Lacke, die innerhalb einer Woche ausdünsten , werden angewandt.“ Große, helle Räume, übersichtlich, klar gegliedert. Auf dem Hof ein großes Silo und kleinere Hallen zur Lagerung von Holz und Platten.
Holzreste als Energieträger
Alle Maschinen, bei denen Staub entsteht, werden einzeln abgesaugt. Hobelspäne werden in den oberen Teil einer großen Siloanlage geblasen und gelagert. Im unteren Bereich befindet sich mit strikter Trennung die Heizanlage mit Unterschubfeuerung zur Heizung des gesamten Betriebs. Diese Investition spart dem Betrieb 30 Prozent der anfallenden Abfallentsorgungskosten. Neben der Sortierung der Abfälle ist diese Verwendung der Hobelspäne und geschredderter Holzabfälle teil des beeindruckenden Abfallwirtschaftskonzeptes.
Ökologie als Herausforderung
Im anschließenden Gespräch erfuhren die Grünen, dass ca. 30 Betriebe in Hessen, so wie auch der Betrieb Schaiders, der Umweltgemeinschaft angehören. Ökologisches Denken und seine Umsetzung in praktisches Tun wird als die Herausforderung unserer Zeit begriffen, als gesamtgesellschaftliches Problem, zu dessen Lösung auch das Tischlerhandwerk ( mit seinem besonders umweltfreundlichen Werkstoff Holz ) einen Beitrag zu leisten hat.
Holz aus nachhaltigem Anbau
Holz wird nur aus nachhaltiger Bewirtschaftung der Wälder verwendet, d.h. es darf nicht mehr Holz eingeschlagen werden als nachwächst. Bei solch einer konsequenten Bewirtschaftung steht Holz zeitlich unbegrenzt zur Verfügung- ein nachwachsender unendlicher Rohstoff.
Die Motivation, ökologisches Denken mit solider handwerklicher und kreativer Arbeit zu verbinden führte zur Gründung der Unweltgemeinschaft.
Die konsequent ökologisch orientierte Betriebsführung reicht vom ressourcenschonenden Materialeinkauf über emissionsarme Fertigung, gesunde Arbeitsbedingungen für die Mitarbeiter bis zur unweltgerechten Abfallentsorgung.
Unabhängige Betriebskontrollen
Regelmäßige unabhängige Kontrollgremien prüfen die Einhaltung der Umweltkriterien und geben den Betrieben Hilfestellung zur Verbesserung. Das Resultat der Betriebskontrolle in der letzten Woche konnten die Besucher von der Pintafel im Besprechungsraum ablesen.
Die GLB-Fraktion bedankte sich für den überaus interessanten Einblick in die verantwortungsbewusste engagierte Arbeit, schließt die Pressemitteilung von Hille Krämer.