Sehr geehrte Damen und Herren,
wir schlagen eine gemeinsame Stellungnahme der Fraktionen im Kreistag zum Schulentwicklungsplan in der Sitzung des Haupt-, Finanz- und Personalausschuss und des Ausschusses für Schule, Kultur und Vereine am 22. März 2006 vor.
Die Punkte, auf die wir uns einigen können, sollten wir als gemeinsamen Antrag einbringen und verabschieden allein schon um in Richtung Kultusministerium Einigkeit in zentralen Punkten zu demonstrieren.
Darüber hinaus muss es möglich sein, dass einzelne Fraktionen Zusatzanträge stellen, auch wenn diese abgelehnt werden. Damit wird jeder Fraktion die Gelegenheit gegeben, deutlich zu machen, dass über den gemeinsamen Antrag hinaus weitergehende Vorstellungen bestehen.
Für die gemeinsame Sitzung der beiden Fachausschüsse schlagen wir folgenden gemeinsamen Antrag vor und sind natürlich zu Änderungen und Ergänzungen Gesprächs- und Kompromissbereit:
2. 1 Grundschulen
Der Kreis Bergstraße fordert das Hessische Kultusministerium auf, die Eigenständigkeit kleiner Grundschulen zu gewährleisten und von einer Anbindung an größere Grundschulen abzusehen. Nur durch einen eigenen Schulelternbeirat und durch eine eigene Schulleitung ist auf Dauer der Erhalt der kleinen Grundschulen vor Ort gewährleistet. Eine Anbindung an größere Grundschulen würde das Aus auf Raten bedeuten.
Der Kreisausschuss wird beauftragt, in einer der ersten Arbeitssitzung des neugewählten Kreistages eine Vorlage zur Abstimmung zu stellen, in der die Grundschulbezirke für die kleinen Grundschulen neu und flexibel – überlappend – definiert werden, damit Kinder aus anderen Grundschulbezirken ohne großen bürokratischen Aufwand in eine kleine Grundschule – mit all ihren Vorteilen – gehen können.
1. + 2. 2. Haupt- und Realschulen Nördliches Ried und Nördliche Bergstraße
Für die im Kapital 1. und 2.2 genannten Hauptschulen sollen vor der verlangten Teilfortschreibung des Schulentwicklungsplanes Regionalkonferenzen analog der Erarbeitung und Vorstellung des SEP stattfinden.
Der Kreisausschuss wird beauftragt zu prüfen, ob durch das verstärkte Umwandeln in SchuB-Klassen ( Lernen und Arbeiten in Betrieb und Schule ) mit niedriger Schülerzahl auf der einen Seite das Überleben der Hauptschulstandorte gewährleistet werden kann und andererseits durch die Bildung dieser kleinen Klassen mit berufsqualifizierenden Maßnahmen und intensiver sozialpädagogischer Betreuung immer mehr Hauptschüler ihre Schule mit Abschluss verlassen.
Der Kreis Bergstraße ruft alle Städte und Gemeinden im Kreis auf, sich an der Finanzierung der SchuB-Klassen zu beteiligen.
1. + 2. 2. Haupt- und Realschulen – Heppenheim
Der Kreis Bergstraße wiederspricht der Schließung des Realschulzweiges an der Konrad-Adenauer-Schule in Heppenheim und fordert das Hessische Kultusministerium zur Korrektur seines Genehmigungserlasses in diesem Punkt.
2. 2 Weschnitztal
Der Kreis Bergstraße spricht sich die vorgesehene Bedarfserhebung für eine Profiloberstufe (Wirtschaftsgymnasium) in Fürth an der Heinrich-Böll-Schule aus. Der Kreis Bergstraße fordert das Hessische Kultusministerium auf, seine Ablehnung diesbezüglich zurückzunehmen und die vorgesehene Bedarfserhebung zu unterstützen.
Eventuell wird mündlich noch ein Text betreffend gymnasiale Oberstufe Lorsch nachgereicht.
Mit freundlichen Grüßen
(Jochen Ruoff, Fraktionsvorsaitzender)