Bensheim. „Die Stadt Bensheim ist mit rund 63 % Mehrheitsaktionär am GGEW. Jahr für Jahr fließen Millionen Euro an Dividende, Konzessionsabgabe etc. in die Kasse der Stadt Bensheim. Aus dem Nachtragsplan der Stadt Bensheim für 2005 geht hervor, dass 2005 insgesamt 1.850.100 Euro an Dividende und 2.036.100 Euro Konzessionsabgaben vom GGEW in Stadtkasse fließen. Dazu kommen noch die Gewerbesteuer und die kommunalen Einkommensteueranteile für die ungefähr 150 Beschäftigten des GGEW“, informiert GLB-Stadtverordnete Waltrud Ottiger.
„Die Grüne Liste Bensheim setzt sich für eine stärkere Zusammenarbeit der Städte in unserer Region ein. Dabei ist es für uns kein Tabu, Anteile des GGEW an andere Städte und Gemeinden abzugeben. Die Städte und Gemeinden in unserer Region sollen von dem wirtschaftlichen Erfolg des GGEW noch stärker profitieren“, schlägt GLB-Stadtverordneter Franz Apfel vor.
Einer der Gründe, warum das GGEW nicht an einen Monopolisten verkauft werden darf: Das GGEW gehört zu den günstigsten Stromanbietern in Deutschland. Das ist eine Top-Leistung des Teams um den Vorstandsvorsitzenden Dr. Müller. Längst haben die Darmstädter HSE ( und damit der Monopolist EON ) und die Mannheimer MVV ein Auge auf das erfolgreiche GGEW geworfen.
GGEW in kommunaler Hand behalten
Bei einem Verkauf des GGEW stünden einem kurzfristigen Gewinn in der Stadtkasse
- höhere Strompreise für alle Kunden,
- der Abbau von vielen Arbeitsplätzen in Bensheim,
- der Verlust der jährlichen Einnahmemillionen u. a. aus der sehr guten Dividende und
- der Verlust der politischen Einflußnahme vor Ort
auf der anderen Seite der Waagschale gegenüber.
„Dabei erinnern wir daran, dass ohne das Angebot des GGEW, dass Hallenbad am bestehenden Standort neu zu bauen, das Freibad zu sanieren und den Badesee durch Investitionen attraktiver zu machen, hätte der jahrelange Bäderstreit in Bensheim nicht so positiv gelöst werden können“, so Franz Apfel und Waltrud Ottiger.
Für ein starkes wirtschaftlich arbeitendes GGEW, dass sich noch stärker in unserer Region verankert
Das Thema Wasser, Mehrheitsanteile an Ried-Ost, Kooperationen und Einflußnahme von Großkonzernen wird in der nächsten Wahlperiode weiter ausgetragen werden. Statt einem schleichenden Ausverkauf an einen Großkonzern setzt sich die GLB dafür ein, dass das GGEW sich noch stärker in unserer Region durch Kooperationen mit anderen Stadtwerken, mit der Beteiligung am Wasserband Ried-Ost etc. verankert.
Die GLB fordert u. a.:
- kein Verkauf der GGEW-Anteile der Stadt Bensheim – das GGEW muß selbstständig und in kommunaler Hand bleiben;
- Erhöhung der Stimmrechtsanteile der Stadt Bensheim bzw. des GGEW an der Riedgruppe Ost. Derzeit hat Bensheim nur 13,5 % der Stimmanteile, bezieht aber rund 2/3 des an die Verbandsmitglieder gelieferten Wassers.
- Öffnung des Wasserverbandes Ried-Ost ohne Knebelbedingungen für die Stadt Heppenheim.
- Stärkere Zusammenarbeit mit den Städten und Gemeinden in unserer Region, z. B. bei den Themen Strom, Wasser, Bäderbetriebe etc.
- verstärktes finanzielles Engagement der GGEW AG bei der Finanzierung
und bei der Erstellung von Energieerzeugungsanlagen mit erneuerbaren
Energien (z.B. Solaranlagen, Biogas- und Holzheizkraftwerken).