Leserbrief von Antje Adam zur MEGB

Ich höre immer wieder, dass der Akteneinsichtsausschuss der sich mit der Geschäftstätigkeit der MEGB beschäftigt ein stumpfes Schwert ist, es gäbe keinen „Skandal“. Einige Politiker der Opposition (SPD, FWG) nehmen nicht mehr am Ausschuss teil.

Meiner Meinung nach ist dieser Ausschuss, nach Anforderung der richtigen Akten, mittlerweile überaus aufschlussreich. Doch Herr Steinert, Gründer des Akteneinsichtsauschuss, Chefaufklärer in Sachen MEGB hat nur Fragen wenn die Presse dabei ist. Die Sachbearbeiter der Stadt, die am Akteneinsichtsausschuss teilnehmen, können schließlich nur Fragen beantworten und nicht dokumentieren welch glorreiches Licht Herrn Steinert umgibt. Es ist zwar richtig dass es keinen Skandal gibt, den man BILD-Zeitungs gerecht aufmotzen könnte. Das müsste dann ein ganz einfacher Skandal sein, den jeder versteht. Nach diesem Skandal sucht wohl immer noch Herr Steinert, wenn er nach einzelnen Akten bei Dr. Lücken sucht.

Es gilt eben nicht mehr als Skandal, wenn Steuergelder an Berater, der Berater, der Berater, des Geschäftsführers gezahlt werden, die Konzepte erstellen, sie dann prüfen und die dann trotzdem nicht tragen.

Wenn der Geschäftsführer mit oder ohne Gewinn der Gesellschaft hohe Summen einstreichen kann. Kein Risiko für ihn, die Verluste trägt die Stadt, bzw. der Steuerzahler, seinen Lohn auch und die Verantwortung übernehmen dann die Anderen.

Dass hoch dotierte Manager sich aus der Verantwortung ziehen, nachdem sie kräftig abkassiert haben sieht man überall in Deutschland. Schulterzucken darüber auch.
Eine Änderung für die Zukunft erreicht man nur, wenn man die Vergangenheit aufarbeitet. Das kostet Zeit und Fleiß, man muss sich durch Aktenberge kämpfen, die vermeintlich nichts anderes enthalten als die Dokumentierung des sorglosen und freigebigen Umgangs mit Steuergeldern, wie langweilig … Da geht schon eine Menge Glorie verloren, gerade wenn sich die Wahrheitsfindung zieht.

Übrigens: Für skandalös halte ich, dass die SPD und FWG, die bei der Gründung der MEGB in dieser Form die Hand gehoben haben, sich aus dem Parlament stehlen, wenn es darum geht die Verantwortung zu übernehmen, für ein Desaster, das damals schon absehbar war.

Antje Adam GLB
Mitglied des Akteneinsichtsauschuss
Bensheim