Keine Tchibo Ansiedlung im Stubenwald

Bensheim. Die GLB-Fraktion hat sich in Gesprächen mit der CDU-Fraktion für die Ansiedlung von Tchibo im Stubenwaldgelände ausgesprochen. „Bei der Abwägung aller uns vorliegenden Informationen haben wir uns für die Arbeitsplätze und für die Realisierung des Erlöses aus dem Grundstücksverkauf ausgesprochen, mit dem die Zurückzahlung eines größeren Kredits der MEGB in diesem Jahr möglich gewesen wäre“, erklärt Fraktionsvorsitzender Franz Apfel für die Grüne Liste. Auch in den LKW-Bewegungen sahen wir nicht das entscheidende Hindernis, da die Anbindung gesichert war ohne Wohngebiete zu belasten, heißt es in der GLB-Mitteilung.

„Besonders wichtig erschien uns, dass hier Arbeitsplätze im Niedriglohn-Bereich entstehen sollten und Bensheim sich damit auch für die weniger gut betuchten Mitbürger hätte einsetzen können“, meint GLB-Stadtverordnete Monika Toebe.

Die GLB-Fraktion hat aber auch Verständnis für die Argumentation ihres Koalitionspartners CDU, die das vorgesehene Grundstück im Stubenwaldgelände als „Filetstück“ bezeichnete und das große LKW-Aufkommen monierte. Dass das Gebäude mit 180 m Länge und über 40 LKW-Laderampen sicherlich kein optisches Highlight würde, ist nachvollziehbar.

„Wir halten beide Positionen für gut begründet. Die Stadt und alle Fraktionen müssen nun nach vorne schauen. Gut möglich, dass wir in Bezug auf neue Arbeitsplätze, auf Flächenverbrauch, auf Umweltemissionen, auf Einpassung der Firmengebäude in die Umgebungsbebauung und auf Steuereinnahmen mittelfristig eine bessere Lösung für Bensheim finden werden. Daran werden wir jedenfalls mit unserem Koalitionspartner CDU arbeiten“, erklären die GLB-Stadtverordneten Franz Apfel, Hille Krämer und Monika Toebe.

„Wir haben allerdings kein Verständnis für die Haudrauf-Mentalität der Opposition, die mit Vorwürfen von Versagen und Inkompetenz an den neuen Bürgermeister Thorsten Herrmann das politische Klima vergiftet. Kein Argument außer dem eigenen wird gelten gelassen. Eine Abwägung der Argumente fehlt in der bisherigen Auseinandersetzung.

Wir würden uns wünschen, dass diejenigen, die beispielsweise in der Vergangenheit alleine bei der Information über die Größenordnung des Projektes und der notwendig werdenden Änderung des Bebauungsplanes Sturm gegen das Vorhaben gelaufen wären, mehr Sachlichkeit üben würden. Aber von Sachlichkeit ist bisher in dieser Auseinandersetzung nicht viel zu spüren. Aber genau dahin müssen wir zurückkommen,“ fordert die GLB-Fraktion.

„Die GLB hofft, dass Tchibo in der Region ein adäquates Grundstück mit einem guten Anschluss an die Autobahn findet, damit die bestehenden Arbeitsplätze erhalten bleiben und zusätzliche Arbeitsplätze hinzukommen. Dass dies nicht so einfach ist, dies zeigt auch der Artikel im BA vom 30. Juli: „Heppenheim sucht seine zweite Chance/Problem LKW-Verkehr“, schreibt Franz Apfel abschließend.