Reformen im Rechnungswesen auch in Bensheim

Bensheim. Initiiert durch eine gemeinsame Anfrage von CDU und GLB wurde das Thema in einer Sondersitzung der Haupt- und Finanzausschuss behandelt. Herr Grieshaber von der Steuerberatungsgesellschaft Schülermann und Partner gab umfangreiche Antworten auf die gestellten Fragen. Die Umstellung von der kameralistischen auf die doppische Buchführung soll ergriffene Maßnahmen im Haushalts- und Rechnungswesen transparenter gestalten, um genauere Aussagen über die Finanz-, Vermögens- und Ertragslage treffen zu können.

Die in der privaten Wirtschaft entwickelte Doppik kann nicht ohne Anpassungen bzw. Ergänzungen übertragen werden. Die Umstellung stellt insbesondere für das Personal in der Verwaltung eine enorme Herausforderung dar. Auch wird die Neuanschaffung einer Software erforderlich werden. Nach den Ausführungen von Herrn Grieshaber ist die Auswahl der richtigen Software ein wesentlicher Erfolgsfaktor für die Umstellung von der Kameralistik auf die Doppik.

Das Land Hessen ist an der Erarbeitung eines Gesetzes, welches die Umstellung auf die doppische Buchführung vorschreiben soll. Da mit einer Vorbereitungszeit für die Umstellung von drei bis fünf Jahren gerechnet wird sieht die CDU/GLB Koalition Bensheim zeitlich gut im Rennen. Bensheim wird proaktiv an der Umstellung arbeiten und auch in diesem Bereich neben anderen hessischen Kommunen eine Vorreiterrolle einnehmen.

Eine Projektgruppe aus der Verwaltung sorgt für die notwendige Konzeption. Das Konzept soll bis Ende diesen Jahres erarbeitet sein. Das Steuerberatungsbüro sieht insbesondere die Ermittlung/Aufstellung des Anlagevermögens als aufwendig an und schlägt einen stufenweise Einstieg vor.

„Die Elemente der doppischen Buchhaltung, die keinen Einfluss auf den kameralen Haushalt haben, könnten sofort angewandt werden. Darüber hinaus könnten Vorarbeiten auf den Gebieten Inventar / Bewertung des Vermögens, Schulung / Personal, EDV, Produktbeschreibung der Verwaltung und Kennzahlen als Ergänzung zum kameralen Haushalt erarbeitet und erprobt werden.“ heißt es abschließend in der gemeinsamen Pressemitteilung von Oliver Roeder (CDU) und Waltrud Ottiger (GLB).