GLB besichtigt Parktheater – Führung mit Kulturamtsleiter

Bensheim. Der Ortstermin der GLB im Parktheater unter kundiger Führung von Berthold Mäurer, Kulturamtsleiter, und Karsten Öhring, Beleuchtungs­meister, verdeutlichte zunächst den architektonischen und ästhetischen Gewinn, den das Parktheater durch den Umbau erfahren hat. Das Foyer ist durch die Veränderung der Treppe und die geschickte Anordnung von Garderoben und Theke sehr viel attraktiver geworden. Dass es weiterhin bei vollem Haus, was glücklicherweise noch relativ häufig der Fall ist, sehr eng ist, ließ sich wegen der hohen Baukosten leider nicht ändern.

Der Zuschauerraum, der bis auf die Verkleidung der Wände völlig erneuert wurde, Fußboden, Decke, Bestuhlung, ist im Vergleich mit anderen Häusern sehr kompakt. Die Schauspieler sind nah am Publikum, was von ihnen sehr positiv gewürdigt wird. Auch wenn das Haus nicht voll besetzt ist, lässt sich daher noch gut spielen. Von den ca. 500 Plätzen sind 6 behindertengerecht eingerichtet. Dem Wunsch, den Raum bei ca. 250 Zuschauern irgendwie zu verkleinern, evtl. durch einen Vorhang, konnte aus brandschutztechnischen Gründen nicht stattgegeben werden. Dass die Scheinwerfer rechts und links an den Seitenwänden montiert sind, würde, wie Beleuchtungsmeister Öhring ausführte, manchmal moniert, sei aber technisch notwendig.

Das Haus ist mit 150 Veranstaltungstagen im Jahr sehr gut belegt. Etwa 2 Monate im Jahr muss geschlossen werden, denn in der Sommerpause stehen regelmäßige Wartungsarbeiten an, und auch im Winter gibt es diverse technische Prüfungen. Es bleiben also insgesamt, wie Mäurer vorrechnete, 300 Tage zur Verfügung, das bedeutet bei 150 Veranstaltungen, dass jeder 2.Tag belegt ist. Mehr gehe nicht, zumal für jede Aufführung eine Probe angesetzt wird. Dazu gehören auch die zahlreichen Aufführungen von Schulen und Vereinen, die sehr begrüßenswert sind, auch wenn sie manchmal im Zeit-Kosten-Management aufwendiger sind. Zuständig für alle anfallenden Arbeiten ist neben Karsten Öhring Egon Klüss, der gerade seine Ausbildung zum Bühnenmeister absolviert.

Die Größe der Bühne ist immer noch die Hauptschwierigkeit; 2 Meter in die Breite und 10 Meter in die Tiefe fehlen für eine reguläre Mittelbühne. Nach hinten zu erweitern, war die Wunschvorstellung aller Teilnehmer, die irgendwann auf ein Einsehen der Nachbarschaft hoffen. Die Bühnentechnik, Regieraum, Digitalcomputer für Beleuchtung und Tonanlage sind auf neuestem Stand. Die Hebebühne führt auf die untere Ebene, wo die beiden Konzertflügel in einem klimatisierten Raum aufbewahrt werden. Auf der Seitenbühne ist das neue Musikzimmer, Segel für Decken und Wände, fachmännisch untergebracht, außerdem steht ein Hubsteiger für diverse Arbeiten und Reparaturen bis in 9m Höhe zur Verfügung. Was früher in Schwanheim ausgelagert war, ist jetzt alles in Regalen vom Boden bis unter die Decke eingelagert.

Bei der anschließenden Diskussion wurde deutlich, dass der allgemeine Rückgang von Zuschauerzahlen sich in Bensheim noch in Grenzen hält. Als Ergänzung der klassischen Abo-Reihen A und B soll in der kommenden Saison ein Abo C gestartet werden. Theater und Zuschauer sind auf der Bühne, wo ca. 10 Tische für etwa 80 Zuschauer aufgestellt werden sollen. 4 Veranstaltungen sind in dieser Reihe geplant; Pate stand für diese Idee das „Überbrettl“ Hans von Wolzogens. Mäurer hofft, mit diesem Angebot neue Besucher ins Theater zu holen.

Beim Hinterausgang, wo die Anlieferung der Kulissen stattfindet, sei die bestehende Schleppkurve zu eng; bei einer zukünftigen Hoffart-Bebauung wollen die GLB-Stadtverordneten auf eine genügend breite Einfahrt achten. Die GLB-Stadtverordneten gewannen den Eindruck, dass die Gelder für den Umbau und die folgenden Investitionen sinnvoll und zweckmäßig verwendet wurden und wünschen dem Theater gute Aufführungen und viele interessierte Besucher.