Umgehungsstrasse – Schwanheims BürgerInnen werden von CDU und SPD getäuscht!

Bensheim-Schwanheim. Die Verkehrsbelastung Schwanheims und der von CDU und SPD verfolgte Bau einer Umgehungsstrasse, der „Westtangente“, waren einmal mehr Thema auf einer Fraktionssitzung der Grünen Liste Bensheim.

Anlass war nach der Beratung der Verkehrskommission die Aussprache im Bauausschuss zu diesem Thema.

Den Mitgliedern der Verkehrskommission waren nur die Pläne der Verkehrsströme für ein so genanntes „Trend-Szenario“, das auf der Annahme hoher Verkehrszuwächse basiert, zugeschickt worden. Ein Alternativ-Szenario, das durch ÖPNV-Ausbau die Verkehrsbelastung Bensheims insgesamt leicht senken würde, war der Verkehrskommission gegenüber in den ausgeteilten Unterlagen hingegen nur als Anmerkung und ohne die Pläne der Verkehrsströme aufgetaucht.

Interessanterweise besagten die ursprünglichen Untersuchungsergebnisse, wie Verkehrskommissions-Mitglied Ralf Löffler informierte, dass die Verkehrsbelastung im Schwanheimer „Junkergarten“ auch nach Bau einer Umgehungsstrasse fast auf der jetzigen Höhe bleiben werden; eine Entlastung ist nur in sehr geringem Umfang zu erwarten. Hintergrund ist der deutlich ansteigende örtliche Verkehr nach Erschließung des geplantes Großbaugebietes Fehlheim-Ost, das von CDU und SPD betrieben wird und auch örtlichen Verkehr erzeugen wird.

Nachdem diese Tatsache in der Verkehrskommission zur Sprache kam, wurden die Gutachter vom Magistrat um eine „Überprüfung der Zahlen“ gebeten.

Die „Überprüfung“, so informierte Erster Stadtrat Born jetzt im Bauausschuss, brachte denn auch erwartungsgemäß neue Zahlen zutage: jetzt soll die Verkehrsbelastung im „Junkergarten“ doch sinken. Als Grund für die geringeren Zahlen wurde von den Gutachtern angegeben, dass die Strasse „Am Falltor“ bisher nicht berücksichtigt worden sei. Die neuen Zahlen hingegen würden den bisherigen Verkehrssplitt zwischen Junkergarten und Falltor fortschreiben.

Dass diese Aussage falsch sein muss, wurde noch in der Sitzung von Bauausschussmitglied Ralf Löffler beanstandet: nach den neuen Zahlen liegt die künftige Verkehrsbelastung im „Falltor“ höher als jetzt, während im „Junkergarten“ die Zahlen gegenüber jetzt zurückgehen sollen. Dies ist wohl kaum mit einer gleich bleibenden Verkehrsaufteilung zwischen „Junkergarten“ und „Falltor“ vereinbar. Antwort der Gutachter: so genau könne das Gutachten eigentlich gar nicht aussagen, was lokal passieren würde.

Durch diese Zahlentricks und die Tatsache, dass CDU, SPD und FWG dies einfach hinnahmen, sieht die GLB sich in Ihrer Ansicht bestätigt, dass sich die anderen Parteien für die tatsächlich zu erwartende Verkehrsbelastung der SchwanheimerInnen gar nicht interessieren. Die SchwanheimerInnen dienen nach Ansicht der GLB lediglich als Alibi für eine Erschließungsstraße neuer Gewerbe- und Wohngebiete.

Die GLB- Fraktion sieht sich hingegen umso mehr in ihrer Ansicht bestätigt, dass einzig ein Verzicht auf das überdimensionierte Neubaugebiet, welches die Einwohnerzahl Fehlheims verdoppeln würde, und ein deutlich verbessertes ÖPNV-Angebot eine wirksame Entlastung bringen würde, wie das von den Verkehrsplanern untersuchte „Alternativ-Szenario“ nahe legt. Mit der Auslagerung von betrieblichem Schwerverkehr aus Fehlheim wäre so eine tatsächliche Entlastung auch Schwanheims und des Junkergartens erreichbar.

Beim Bau der Umgehungsstrasse würde, so eine weitere Aussage des „Trend-Szenarios“, das der Magistrat favorisiert, die Verkehrsbelastung in der Saarstrasse in Auerbach deutlich steigen, da die Umgehungsstrasse auf der Saarstrasse münden soll. Die GLB will dies den Auerbacher und Bensheimer Anliegern der Saarstrasse und der umliegenden Wohngebiete ersparen. Die Kreuzung Saarstrasse/B3 in Auerbach ist nach Ansicht der GLB für deutlich mehr Verkehr in der Saarstrasse ebenso wenig geeignet wie die Kreuzung Saarstrasse/Wilhelmstrasse. An letzterer steht nach wie vor eine Vergrößerung eines ansässigen Einzelhandels und die Erschließung eines Gewerbegebietes im Raume, was zu noch mehr Verkehr führen würde. Beides wird von der GLB ohne vorherige Lösung des Verkehrsproblems abgelehnt.