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Frühkindliche Entwicklung intensiv fördern

Bensheim. Die Förderung von Kindern im Alter zwischen null und zehn Jahren ist das Ziel des Bildungs- und Erziehungsplans, den die Hessische Landesregierung vor kurzem als Entwurf vorgestellt hat. Ab diesem Sommer sollen 60 ausgewählte Einrichtungen in eine Erprobungsphase gehen. Die Fraktionen von CDU und GLB wollen, dass sich auch die Stadt Bensheim an diesem Projekt beteiligt, wie die Koalitionspartner in einer Pressemitteilung schreiben.

Ziel des Bildungs- und Erziehungsplans ist es, Kinder früher, nachhaltiger, individueller und intensiver zu fördern. Das Konzept soll einen Orientierungsrahmen für Eltern, Lehrkräfte sowie Erzieherinnen und Erzieher setzen. Er beinhaltet einrichtungsübergreifende, ineinander übergehende Handlungsleitlinien, wie die individuellen Fähigkeiten der Kinder gezielt und kontinuierlich gefördert werden können. Insbesondere Kinderbetreuungseinrichtungen und Grundschulen sollen zu einem aufeinander aufbauenden Bildungssystem zusammengeführt werden.

"Eine enge Verzahnung von Schule und Kindergarten ist sehr sinnvoll, die Initiative der Landesregierung wollen wir vor Ort umsetzen", sagte CDU-Fraktionsvorsitzender Markus Woißyk. Deshalb stellen Christdemokraten und Grüne in der nächsten Stadtverordnetenversammlung hierzu einen gemeinsamen Antrag. Der Magistrat soll beauftragt werden, eine Bewerbung für die Teilnahme an der Erprobungsphase nach Wiesbaden zu senden. Notwendig hierfür ist, dass sich eine Kindertagesstätte und eine Grundschule als Tandempartner finden.

Angesichts der Vorarbeit, die in Bensheim bereits geleistet wurde, sollte dies kein großes Problem sein. Schließlich fanden im vergangenen Jahr Konferenzen zum "Übergang vom Kindergarten zur Grundschule" statt.

Eine Vorgabe des Bildungs- und Erziehungsplans, nämlich alle Beteiligten an einen Tisch zu holen, sei damit schon erfüllt worden. Die Teilnehmer haben Qualitätsmerkmale einer künftigen Zusammenarbeit aus der Sicht des Kindes, der Fachkräfte und der Eltern näher bestimmt.

"Wichtig ist, dass die gesamte kindliche Entwicklung zwischen dem ersten und dem zehnten Lebensjahr berücksichtigt wird", erklärte GLB-Fraktionsvorsitzender Franz Apfel, "ein umfassendes Bildungskonzept kann sich nämlich nicht nur auf einen Altersabschnitt beschränken."

Schließlich hätten neuere Erkenntnisse der Hirnforschung und der Entwicklungspsychologie gezeigt, dass gerade die frühkindliche Phase von null bis drei Jahren prägend für die weitere Entwicklung des jungen Menschen sei und die Grundlage für das lebensbegleitende Lernen bilde.

Zur Zeit laufe die öffentliche Anhörung für den Bildungs- und Erziehungsplan. Zu Beginn des Kindergarten-/Schuljahres 2005/06 soll die Erprobungsphase beginnen - möglichst mit Bensheimer Beteiligung. Die Fraktionen von CDU und GLB wollen, dass über den Stand der Bewerbung noch vor der Sommerpause im Sozial-, Sport- und Kulturausschuss berichtet wird.

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