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Demografischer Wandel in unserer Gesellschaft

In unserer Stadt leben rund 10.000 Menschen die 65 Jahre und älter sind. Das ist nur ein Vorgeschmack des sich beschleunigenden demografischen Wandels in unserer Gesellschaft. Die beste Antwort auf den demografischen Wandel ist eine Kinder- und familienfreundliche Kommunalpolitik und eine an den Bedürfnissen der älteren Mitbürger ausgerichteten Kommunalpolitik.

Ich will an dieser Stelle einen Blick in eine nahe Zukunft werfen: Über kurz oder lang wird es auch in Hessen ein Kindergartenpflichtjahr für alle geben. Das Jahr vor der Einschulung für alle ist wichtig um die Chancen für viele zu verbessern, gerade im Bereich der deutschen Sprache. Und ich bin überzeugt davon, dass wir private Unternehmen gewinnen müssen um den Kinderbetreuungsbereich weiter auszubauen. Längst haben wichtige Unternehmen und Meinungsführer erkannt, dass die Vereinbarkeit von Familie und Beruf und damit die Zufriedenheit ihrer Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen in ihrem ureigensten Interesse liegt. Unser Land und unsere Stadt braucht mehr Stiftungen. Ich kann mir eine Bürgerstiftung familien-freundliches Bensheim gut vorstellen, und ich bin davon überzeugt, dass es Frauen und Männer gibt, die das für sinnvoll halten und das zu ihrer Sache machen werden. Ich denke, dass muss nur propagiert, angestoßen und begleitet werden. Bensheim hat sehr viel im Kinderbetreuungsbereich gemacht. Wir dürfen dabei aber nicht stehen bleiben, den diese Investitionen sind im wahrsten Sinne des Wortes Zukunftsinvestitionen und harte Standortfaktoren, mit denen wir für Bensheim werben, nach innen wie nach außen.

Es gibt einen weiteren Bereich des demografischen Wandels, auf den wir unser Augenmerk verstärkt legen müssen. Es geht dabei um den Bereich einer älter werdenden Gesellschaft und um Bereiche, die bei unseren Entscheidungen in Zukunft stärker gewichtet werden müssen. Wir brauchen eine wohnortnahe Versorgung an vielen Ecken und Enden unserer Stadt. Und deshalb war es richtig, dass die schwarz-grüne Koalition nicht eingeknickt ist und dafür gesorgt hat, dass sich der Edeka-Markt in Auerbach dort erweitern kann und nicht an den Berliner Ring umzieht. Und es wäre eine gute Entscheidung, auch und gerade im Blickwinkel einer älter werdenden Gesellschaft, wenn in Bensheim Süd ein Einkaufs-Markt entstünde. Ein alter Vorschlag der GLB, sicher 10 Jahre alt, wäre den Euler-Wendeparkplatz dafür vorzusehen.

Und was uns in den nächsten Jahren gelingen muss, sind freie Träger zu überzeugen und grundstücksmäßig zu beraten, damit in Bensheim mehr Plätze für Betreutes Wohnen, analog im Caritasheim geschaffen werden. Dort gibt es eine lange Warteliste für die nur 11 Wohnungen, der Bedarf wird steigen. Wir müssen jetzt dafür Voraussetzungen schaffen, dass muss auf unsere Tagesordnung.

Auch im Baubereich werden wir darauf achten müssen: Entwicklungen hauptsächlich entlang der Verkehrsachsen B 3, B 47, Bahn und Autobahn und keine Ausuferung in die Fläche, wo die sozialen Strukturen fehlen. Wir brauchen mehr ebenerdige Wohnungen und wir brauchen mehr Wohnungen mit Fahrstuhl. Das Museum wird mit dem Aufzug erreichbar sein, als Grüne wunderten wir uns, dass die SPD dagegen polemisierte. Das DGH Zell wird mit einem Aufzug zukünftig erreichbar sein, das ist zukunftsgerichtet.

Der Bahnhof wird familien- und behindertengerecht ausgebaut, wenn die Zuschüsse fließen.

Es tut sich also einiges in diesem Bereich und das ist gut so! Als GLB sind wir nicht nur gespannt, welche Projekte für den Stadtumbau West vorgeschlagen, wir wollen uns hier auch kräftig einmischen. Projekte für den demografischen Wandel müssen da dabei sein.

Franz Apfel
GLB-Fraktionsvorsitzender

Artikel aus dem "Grünen Krokodil"

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