10.4.2009Idee: Solaranlagen auf alle freien Dächer
GLB-Sprecher Peter L.Born schrieb folgenden Leserbrief für den BA - als Reaktion auf einen Bericht über eine Gothe-Schüler-Projektidee zur Solarenergie:
Wie schön, habe ich bei der Lektüre des o.a. Artikels gedacht, unsere Jugend ist wieder einmal viel
gescheiter als uns diverse Studien weiß machen wollen. Was hier die Schülergruppe des Goethegymnasiums
bei der Aktion „Schule macht Zukunft“ zum Thema Energieversorgung der Zukunft als Ergebnis präsentiert
und was der o.a. Artikel zu recht lobt, liegt eigentlich auf der Hand:
Fossile Brennstoffe sind endlich und erhöhen tagtäglich die CO²–Belastung der Erde und damit
die Gefährdung der Zukunft unserer Jugend. Andere Energieformen wie die Atomenergie, die von
interessierter Seite als Lösung der Misere angepriesen werden und zur Zeit eine Renaissance
zu erleben drohen, sind viel zu gefährlich, und selbst diejenigen, die das bestreiten wollen,
haben keine Lösung für die tickende Zeitbombe des Entsorgungsproblems. Bleiben also regenerative
Energien wie z.B. Solar- und Windenergie und das weite Feld der Energieeinsparung.
Lobenswert ist hier sicherlich, dass die Stadt Bensheim nach und nach mit ersten Schritten
beispielgebend in die richtige Richtung geht und dem Bürger vor allem auch Möglichkeiten
einer kostenfreien Energieberatung anbietet und einzelne Maßnahmen zur verbesserten Energiebilanz
an Gebäuden sogar bezuschusst.
Das kann aber nicht darüber hinwegtäuschen, dass wir angesichts der riesigen
Herausforderung des drohenden Klimawandels nicht länger darauf warten dürfen, bis
dass auch der letzte bereit ist, die Zeichen der Zeit zu erkennen. Tragisch geradezu
wäre es, wenn angesichts der momentanen Wirtschaftsmisere das Thema Klima- und
Umweltschutz gegen das Thema Beschäftigung ausgespielt würde.
Denn abgesehen davon, dass ein konsequenter Einstieg in die Solar- und Windenergie
ein vielfach unterschätztes Arbeitsplatzpotential darstellt, rechnet sich der Umstieg
auf regenerative Energien und der Einstieg in ein wirkungsvolles Energiesparen für
jeden einzelnen von uns, der mitzumachen bereit ist.
Somit gewinnt die Forderung der Schüler des Goethegymnasiums an Bedeutung. Solaranlagen
auf allen Dächern, das scheint heute vielen vielleicht noch eine Utopie, aber die Vision
ist eine von mehreren wünschenswerten und durchaus realisierbaren Wegen wie Behörden,
Firmen und Privatleute einen wirkungsvollen Beitrag zur Senkung der CO²- Emissionen
beitragen können, zumal bei sinkenden Preisen bei der Solartechnik auf Dauer auch ohne
staatliche Subventionen Gewinne für alle herausspringen werden. Da das aber bei vielen
Bürgern noch nicht angekommen ist, sollten Länder oder Kommunen wie Bensheim verbindliche
Vorgaben für eine effektive Energieeinsparung bei Neubauten und Umbauten von Gebäuden machen
wie sie zum Beispiel im Entwurf der Gebäude-Energiesatzung der GLB vorgeschlagen werden.
Darüber hinaus müsste jedoch auch mehr Aufmerksamkeit auf den Sektor der Windenergie
gelegt werden. Der Kreis Bergstrasse ist dabei bislang leider trauriges Schlusslicht im
Lande Hessen, das wiederum im Bundesvergleich bei der Windenergie ganz weit hinten rangiert.
Hier verzögern führende Politiker die notwendige Energiewende, da sie weiterhin auf Atomstrom
setzen und daher den Weiterbetrieb von Biblis betreiben. Es reicht halt nicht als Landratskandidat
ein ‚sonnengelbes Wahlplakat’ zu präsentieren (s. BA vom 4.4.09, S.9). Die Verhinderung der
Windkraftgewinnung im Kreis durch den Landrat und die ihn tragende Kreiskoalition ist mehr
als nur ein Ärgernis. Sie ist wirtschaftlich falsch, schiebt die Energiewende hinaus und
schadet damit dem Interesse unserer Jugend, in Zukunft in einer ökologisch gesünderen Welt
zu leben.
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