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16.9.2008

GLB: nicht längere Betriebsdauer sondern Stillegung des AKW Biblis



Die radioaktive Verseuchung des in Asse 2 aufgefangenen Wassers weise daraufhin, dass Atommüllfässer keineswegs dicht seien, sondern schon bei der Einlagerung leckschlagen und schließlich zeige die Missachtung von Sicherheitsbestimmungen und die Vertuschung von Problemen durch den Betreiber, dass selbst bei stabilen politischen Verhältnissen die organisatorische Sicherheit und der verantwortungsvolle Betrieb eines so gefährlichen Müllabladeplatzes nicht gewährleistet werden könne.

Peter L. Born fasste das so zusammen: „Die geologischen Voraussetzungen sind zweifelhaft, die technischen Fertigkeiten mangelhaft und die organisatorischen Fähigkeiten zu ungenügend, um Atommüll über Jahrtausende sicher in einem Salzstock zu lagern.“ Damit ist aus Sicht der Grünen die Endlagerfrage wieder völlig offen. Für Wolfram Fendler ist es bezeichnend, dass jetzt CDU-Politiker aus dem Süden Deutschlands um so vehementer auf sofortiger Festschreibung von Gorleben als einzigem Endlagerstandort beständen: „Die Herren sind von der Sicherheit eines jeden Atommüll-Endlagers so sehr überzeugt, dass sie es lieber in Niedersachsen, als in Bayern oder Baden-Württemberg sehen.“

Vor diesem Hintergrund halten die Grünen einen Weiterbetrieb des Atomkraftwerks in Biblis für unverantwortlich. Dabei nahm Thomas Desaga auch Bezug auf die jüngste Katastrophenschutzübung: „Auch wenn uns versichert wurde, dass der angenommene Störfall völlig unrealistisch sei, so kann doch niemand leugnen, dass das Atomkraftwerk völlig unzureichend gegen Erdbeben und Flugzeugabstürze und damit auch gegen Terroranschläge gesichert ist und deshalb heute so nicht mehr gebaut und neu in Betrieb genommen werden dürfte.“


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