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Stubenwald 2 - Regierungspräsidium lehnt bensheimer Flächenwunsch ab.

Wie das Lorscher Mitglied der Regionalversammlung Südhessen, Thilo Figaj (Grüne) den Mitgliedern der Grünen Liste Bensheim mitteilt, steht das RP in Darmstadt neuen Flächenerschließungen im Bensheimer Stubenwald ablehnend gegenüber. Die im Rahmen des neu aufzustellenden Regionalplans 2020 von der Stadt Bensheim ins Verfahren eingebrachte Fläche von 28 ha sei "bereits mehrfach, auch als Maßgabe im Rahmen der Abweichungszulassung für das bestehende Gewerbegbiet Stubenwald I, abgelehnt worden", zitiert Figaj aus der Begründung zur Beschlussempfehlung des RP an die Regionalversammlung. Figaj, der dort Mitglied im Hauptausschuss ist, weist aber auch darauf hin, dass der RP informiert habe, trotzdem noch "Hinweise der Stadt auf Flächenbedarfe bereits in Bensheim ansässiger Betriebe" in "Abstimmungsgesprächen" mit der Stadt zu erörtern. "Die Widersprüche sind kaum aufzulösen", findet Figaj, denn die Regierungsbehörde sei in ihrer Stellungnahme bereits sehr deutlich geworden. So werde in der Begründung eine "Erweiterung vor dem Hintergrund der naturschutzfachlichen Bedenken gegen die Inanspruchnahme einer im Gelände sichtbaren Altneckarschleife, wegen der Klimafunktionen und der regionalplanerischen Bedenken gegen ein durchgehendes Siedlungsband an dieser Stelle weiterhin abgelehnt." In die Abwägung der ablehnenden Empfehlung sei außerdem wörtlich eingeflossen, dass "ausreichend Gewerbeflächenreserven in Bensheim, Heppenheim und Lorsch zur Verfügung stehen, die im Rahmen der geforderten kommunalen Zusammenarbeit in Anspruch genommen werden können." "Hier ist einmal mehr der Kreis und die Wirtschaftsförderung Bergstrasse als Mittler gefordert", sagt Figaj, der für die Grünen auch im Kreistag sitzt. Es reiche nicht mehr, nur schöne Worte zu verbreiten. An diesem ganz konkreten Beispiel werde sich die Tragfähigkeit der immer wieder beschworenen kommunalen Zusammenarbeit auf Jahre hinaus manifestieren. Bezeichnend sei für ihn auch, dass nicht einmal die Stellungnahme der Industrie- und Handelskammer Offenbach als Träger öffentlicher Belange positive Würdigung im Regierungspräsidium findet. "Die Interessen der Gesamtregion werden von Vielen und richtig bewertet", zum Schluss komme es aber leider und viel zu oft zum "Showdown der Kirchtürme", so Figaj. „Nach unserer Durchsicht der Beschlussempfehlungen stellen wir fest, dass das RP die Auffassung der GLB bestätigt", meint GLB-Fraktionsvorsitzende Hille Krämer. GLB-Sprecher Thomas Desaga ist zuversichtlich, dass die ablehnende Haltung des RP zur Erweiterung der Gewerbeflächen im Stubenwald Bestand haben wird: "Denn die naturfachliche und regionalplanerische Argumentation ist überzeugend und lässt u.E. keine andere Beschlussfassung zu."


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